Diesel-Autos: Behörden werfen auch Daimler Manipulation vor

Diesel-Autos: Behörden werfen auch Daimler Manipulation vor
Deutsches Kraftfahrt-Bundesamt wurde bei Vito-Transporter fündig: 4.900 Fahrzeuge müssen retour.

Auch der Autobauer Daimler hat nach Ansicht der deutschen Behörden die Abgasreinigung bei Diesel-Fahrzeugen manipuliert. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe bei Untersuchungen des Kleintransporters Mercedes-Benz Vito unzulässige Abschalteinrichtungen entdeckt, teilte das deutsche Verkehrsministerium am Donnerstag mit.

Für weltweit gut 4.900 Fahrzeuge, darunter gut 1.370 in Deutschland, sei ein Rückruf angeordnet worden. Daimler will das nicht hinnehmen und hat Widerspruch angekündigt. Unabhängig davon werde man aber weiter in vollem Umfang mit den Behörden kooperieren, hieß es.

Daimler steht im Abgasskandal nicht erst jetzt unter Druck. Die Justiz in Deutschland und in den USA ermittelt schon länger. Vergangenen Sommer durchsuchten Ermittler die Konzernzentrale und stellten Unterlagen sicher. Außerdem wurden Software-Updates für Millionen Fahrzeuge entwickelt. Anders als bei anderen Herstellern hatte es aber bisher keinen amtlichen Bescheid des Kraftfahrt-Bundesamtes gegeben, in dem die Behörde zu der Einschätzung kommt, dass Daimler auf unzulässige Weise bei der Abgasreinigung manipuliert hat.

Modell Vito 1,6 Liter Diesel

Konkret geht es nun um das Modell Vito 1,6 Liter Diesel mit der Abgasnorm Euro 6. "Aufgrund der eingebauten Abschalteinrichtungen kann es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Stickoxid-Emissionen kommen", teilte das Ministerium mit. Daimler müsse diese Funktionen nun entfernen.

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