Soviel ist klar, der Bau von Roland Rainer wird nicht abgerissen, hat Holding-Chef Kurt Gollowitzer versichert. Wäre auch gar nicht möglich, die in den 1950-er Jahren errichtete Betonhalle steht unter Denkmalschutz. Was eine Generalsanierung sehr erschwert. „Die Stadthalle wird auf Herz und Nieren durchgecheckt. In der ersten Phase werden Bausubstanz, Gebäudestruktur und die Substanz der haustechnischen Einrichtungen analysiert“, erklärt Holding-Sprecher Wolfgang Gatschnegg gegenüber dem KURIER. Danach sei klar, wo und wie saniert werden müsse. Die Ergebnisse sollen im letzten Quartal 2023 bis zum 1. Quartal 2024 vorliegen.
In Phase zwei sind Gespräche und Analysen mit dem Bundesdenkmalamt vorgesehen, „in welcher Form grundsätzlich bauliche und technische Arbeiten und Veränderungen durchgeführt werden können“. Dafür sind zwei Jahre eingeplant.
Danach werden die konkreten Ideen und Konzepte zur Nachnutzung ausgearbeitet, in Einbeziehung mit den Denkmalschützern, der Stadt und dem Bezirk, erklärt Gatschnegg. Dann erst wird klar sein, wie die Stadthalle in weiterer Zukunft bespielt wird.
ÖVP fordert Transparenz
Die Wiener ÖVP schießt sich auf SPÖ-Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke ein und fordert „dringend Transparenz und Aufklärung“ über den Bau der Wien-Holding-Arena. Diese soll Österreichs größte Eventhalle werden. Der KURIER berichtete über Details des Siegerprojektes der OVG Bristol, das eine Verkleinerung der Gesamtfläche gegenüber dem Referenzprojekt der Stadt auf 60 Prozent vorsieht. Die zum US-Konzern Oak View Group gehörende OVG kann innerhalb von zwei Jahren noch aussteigen, sollte man das Risiko des Großprojektes nicht mehr tragen wollen, muss der Stadt aber die angelaufenen Gesamtkosten ersetzen. OVG Bristol ist im Firmenregister als 1-Pfund-Limited-Gesellschaft eingetragen.
„Die Causa rund um die Wien-Holding-Arena wird allmählich zu einer Never-Ending-Story, die Ungereimtheiten und Probleme setzen sich nahtlos fort“, kritisiert Markus Wölbitsch, Klubobmann der Wiener ÖVP.
Es sei zu befürchten, dass vom ursprünglichen Leuchtturmprojekt letztendlich nicht mehr viel übrig bleibe „und dass es mit den anfänglichen großspurigen Ankündigungen von Ludwig und Hanke nicht mehr viel gemein hat“ (Wölbitsch). Die planerischen und finanziellen Unregelmäßigkeiten bei Großprojekten der Stadt „ziehen sich wie ein roter Faden durch“. Es könne nicht sein, dass es die Stadt „einfach nicht schafft, bei Großprojekten in einer professionellen Art und Weise zu agieren“.
hodoschek.andrea@gmail.com
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