Karstadt-Chef Fanderl verlässt Kaufhaus-Kette

Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale in Berlin.
Die Kette gehört René Benkos Signa. In Unternehmenskreisen hörte man von Konflikten Fanderls sowohl mit dem Eigentümer als auch mit der deutschen Gewerkschaft.

Der Chef von Karstadt-Kaufhof, Stephan Fanderl, verlässt die angeschlagene Warenhauskette, die René Benkos Signa gehört. "Die Trennung erfolgt einvernehmlich", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Kaufhauskette und von Mutterkonzern Signa.

Auch als Geschäftsführer von Signa Retail trat Fanderl zurück. Zu den Gründen für die Trennung äußerten sich die Unternehmen nicht.

Abgang nicht überraschend

Galeria Karstadt Kaufhof soll nun zunächst von Finanzvorstand Miguel Müllenbach, dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz und dem vom Gericht bestellten Sachwalter Frank Kebekus geführt werden. Die Manager hatten schon seit Beginn des Schutzschirmverfahrens Anfang April de facto das Sagen bei dem Handelsriesen.

Der Abgang von Fanderl kommt nicht überraschend. Schon seit Wochen war der Manager nicht mehr in Erscheinung getreten. Das Unternehmen berichtete, Fanderl sei aus gesundheitlichen Gründen kürzer getreten.

In Unternehmenskreisen war allerdings auch von Konflikten Fanderls mit dem Eigentümer der Warenhauskette, dem österreichischen Milliardär Benko, zu hören. Bei den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft Verdi dürfte der Abgang Fanderls wenig Bedauern auslösen.

Sanierer

In Gewerkschaftskreisen wird dem Manager vorgehalten, bei der Sanierung einseitig auf Sparmaßnahmen und Personalabbau gesetzt zu haben und ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Warenhäuser schuldig geblieben zu sein.

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