Deutscher Verband erwartet deutlich weniger Reisen im Sommer

SALZBURG: CORONAVIRUS - TOURISTEN
Das gute aus Sicht der Reisenden: Es wird weniger Gedränge bei Sehenswürdigkeiten geben

Die deutschen Reiseveranstalter rechnen trotz der allmählichen Lockerung der Reisebeschränkungen in Europa mit wenig Andrang bei Pauschalreisen. "Das Urlauberaufkommen wird deutlich geringer sein", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Dirk Inger, am Montag.

Weniger Gedränge

Die Mitte Juni beginnende Hochlaufphase nach drei Monaten völligen Ausfalls von Reisen wegen der Coronapandemie werde länger dauern. Der Verband der Branche mit ihren 2.300 Veranstaltern und etwa 11.000 Reisebüros hofft aber einen nennenswerten Anteil des Vorjahresvolumens zu erreichen. "Es werden deutlich weniger Menschen ins Ausland reisen, das bringt mehr Komfort", ergänzte Inger. Es sei kaum Überfüllung bei Sehenswürdigkeiten zu erwarten, genug Platz am Strand und viel Service in den Hotels, denen jeder Gast hochwillkommen wäre.

Die von der Coronakrise schwer getroffene Branche beklagte erneut, von der deutschen Regierung bisher im Stich gelassen worden zu sein. Von März bis Juni seien elf Mrd. Euro Umsatz ausgefallen, erklärte der DRV. Zwei Drittel der Unternehmen rechne damit, pleitezugehen. Insgesamt seien drei Millionen Arbeitsplätze in Deutschland vom Tourismus abhängig. Die Firmen bräuchten Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssten, damit die mittelständische Struktur der Branche erhalten bleibe, forderte Inger. Nachdem eine Pflicht für die Verbraucher, Gutscheine für stornierte Reisen zu akzeptieren, wegen Bedenken der EU nicht möglich sei, gebe es außerdem Gespräche mit der deutschen Bundesregierung über Kredite.

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