Deutscher Lidl-Betreiber Schwarz Gruppe steigt ins Cloud-Geschäft ein

Computer technician fixing a network server at the office
Ein Rechenzentrum auch in Österreich. Cloud-Dienst soll Alternative zu außereuropäischen Anbietern wie Amazon-Tochter AWS sein.

Die deutsche Schwarz Gruppe, die die Handelsketten Lidl und Kaufland betreibt, bietet künftig ihre IT-Infrastruktur als Dienstleistung auf dem Markt an. Das kündigte das Unternehmen am Freitag an. Der Diskonter-Konzern folgt damit im kleinen Maßstab dem Vorbild des Handelsriesen Amazon, der seit 2006 seine IT-Infrastruktur über die Tochtergesellschaft AWS als Cloud-Service anbietet.

AWS ist inzwischen neben Microsoft Azure und Google Cloud der weltweit führende Provider von Rechenleistung und Speicherplatz im Internet.

Cloud in Europa

Die Schwarz Gruppe startet ihr Angebot mit der Cloud-Plattform Stackit für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. "Mit diesem Angebot ebnen wir aus Deutschland heraus den Weg einer europäischen Cloud-Lösung und stärken die digitale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft", sagte Christian Müller, Vorstandsvorsitzender der Schwarz IT. Damit liefere die Schwarz-Gruppe eine Antwort auf Forderungen der Politik nach einer überzeugenden europäischen Alternative zu den Cloud-Angeboten außereuropäischer Anbieter.

Die Rechenzentren von Stackit befinden sich nach Angaben des Unternehmens in Deutschland und erfüllen "höchste europäische Sicherheitsstandards". Innerhalb der Schwarz-Gruppe sei diese Lösung seit drei Jahren im Einsatz und habe dort ihre Zuverlässigkeit auch zu Spitzenlastzeiten unter Beweis gestellt. In der IT-Tochter der Schwarz-Gruppe sind rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

 

Schwarz IT wird neben kompletten Cloud-Diensten auch so genannte Colocation-Services anbieten. Dabei betreiben die Kunden ihre eigene IT-Hardware in zwei Rechenzentren der Schwarz-Gruppe in Deutschland und Österreich, ohne sich selbst um eine geeignete und sichere Umgebung kümmern zu müssen.

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