Deutscher Einzelhandel erwartet bis zu 50.000 Insolvenzen

Deutscher Einzelhandel erwartet bis zu 50.000 Insolvenzen
Eine Veränderung der Innenstädte durch Coronakrise ist laut Handelsverband zu befürchten.

Der deutsche Einzelhandel erwartet wegen der Coronakrise bis zu 50.000 Insolvenzen in der Branche. Während der vierwöchigen Schließungen von Geschäften aus dem Nicht-Lebensmittel-Bereich habe die Branche bereits rund 30 Mrd. Euro Umsatz verloren, der auch nicht wiederzubekommen sei, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth.

Zudem sei seit der Wiedereröffnung vieler Geschäfte am Montag vergangener Woche der Kundenverkehr verhalten, sagte Genth den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Dies seien rund eine Milliarden Euro täglich gewesen.

Aktuell verliere der Handel täglich weiterhin "einen hohen dreistelligen Millionenbetrag", konstatierte Genth. Die Zahl von 50.000 Insolvenzen erwartet der HDE deshalb, weil das Eigenkapital vieler Unternehmen vor allem angesichts hoher Mietforderungen nicht ausreiche.

Besonders institutionelle Vermieter seien oft nicht zu Stundungen der Miete bereit oder verlangten Stundungszinsen von fünf bis neun Prozent, kritisierte Genth: "Hier fordern wir eine Risikoteilung." Betroffen seien sowohl große Filialunternehmer als auch kleine Geschäfte. "Wir fürchten sehr, dass die Innenstädte nach der Krise nicht mehr so aussehen werden wie vor der Krise - und viele Läden fehlen", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer.

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