Deutsche Hafenarbeiter setzen zweitägigen Warnstreik fort
Im Konflikt um die Entlohnung der deutschen Hafenarbeiter hat die Gewerkschaft Verdi am Freitag ihren zweitägigen Warnstreik fortgesetzt. "Heute wird es weitergehen, hoffentlich genauso laut und stark wie gestern", sagte Gewerkschaftssekretär Stephan Gastmeier. Der Ausstand soll Samstagfrüh enden.
Das Hamburger Arbeitsgericht hat den laufenden Warnstreik in der Hansestadt laut Verdi noch genehmigt, den streitenden Parteien in einem Vergleich aber danach eine Friedenspflicht bis Ende August auferlegt. Arbeitsgerichte in Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven hatten Anträge auf einstweilige Verfügungen von mehreren Hafenlogistikern abgelehnt, den Warnstreik zu stoppen.
Die Gewerkschaft hatte zu dem am Donnerstag in der Früh begonnenen Warnstreik aufgerufen, um nach sieben ergebnislosen Verhandlungsrunden den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Es ist der dritte Warnstreik binnen wenigen Wochen und der heftigste Arbeitskampf in den Häfen seit mehr als vier Jahrzehnten.
Er betrifft alle wichtigen Häfen an der Nordsee - also neben dem größten deutschen Seehafen Hamburg auch Bremerhaven, Bremen, Emden, Wilhelmshaven und Brake. Für den Mittag hat Verdi eine zentrale Kundgebung in Hamburg angekündigt. Erwartet werden mehrere tausend Beschäftigte.
Der Ausstand in den Seehäfen kommt für die Hafenlogistiker zur Unzeit. Coronabedingt herrscht im globalen Verkehr von Container- und Frachtschiffen ohnehin ein großes Durcheinander. Der Warnstreik bringt nun die Abläufe an den Kaikanten noch mehr aus dem Tritt. Damit verschärft sich die gespannte Lage mit einem Schiffsstau auf der Nordsee weiter.
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