Beschäftigte von Amazon streiken

FILE PHOTO: Packaged merchandise is seen on a conveyer belt at the Amazon fulfillment center in Robbinsville
Das Unternehmen verwies darauf, dass alle Beschäftigten bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen.

Nach einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi haben Amazon‐Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand begann nach Angaben von Verdi‐Sprechern mit Beginn der Nachtschicht, er soll bis Mittwoch dauern. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht.

Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Im hessischen Bad Hersfeld beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben zunächst rund 700 Beschäftigte an dem Streik, in Rheinberg 450, in Graben bei Augsburg waren es etwa 300.

Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion „Prime Day“, die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Beschäftigten bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen.

Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon‐Mitarbeitern bei rund 2750 Euro brutto pro Monat. Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts‐ und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen.

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