Deutsche Bank verdiente dank Investmentbanking unerwartet viel

Deutsche Bank verdiente dank Investmentbanking unerwartet viel
Die Deutsche Bank erzielte im dritten Quartal 482 Mio. Euro Vorsteuergewinn.

Ein florierendes Kapitalmarktgeschäft hat der Deutschen Bank im dritten Quartal 2020 zu einem unerwartet hohen Gewinn verholfen. Unter dem Strich, also nach Abzug von Zinszahlungen für Nachranganleihen, stand ein Gewinn von 182 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Analysten hatten mit einem deutlich geringeren Quartalsergebnis gerechnet.

"Obwohl auch das dritte Quartal von der Coronapandemie geprägt war, haben wir erneut ein Ergebnis erzielt, das unsere Planungen übertroffen hat", sagte Bankchef Christian Sewing am Mittwoch. Vor Steuern verdiente das größte deutsche Geldhaus 482 Mio. Euro, nach einem Verlust von 687 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

"Unser fokussiertes Geschäftsmodell zahlt sich aus, und wir erwarten, dass sich ein erheblicher Teil unserer Ertragssteigerungen als nachhaltig erweisen wird", sagte Sewing. Besonders die Ausrichtung der Investmentbank trage Früchte. "Nach neun Monaten beläuft sich unser Gewinn auf 846 Millionen Euro vor Steuern, so dass wir weiterhin zuversichtlich sind, auch für das Gesamtjahr ein positives Vorsteuerergebnis zu erreichen."

Die Bank steigerte ihre Erträge besonders stark im Handel mit Anleihen, Währungen und Zinsen sowie im Beratungs- und Emissionsgeschäft. Die Einnahmen in der Investmentbank stiegen um 43 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. Auch Konkurrenten in den USA und Europa profitierten in den Sommermonaten von guten Geschäften im Investmentbanking. Insgesamt legten die Erträge der Deutschen Bank im dritten Quartal um 13 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro zu. Die Kosten sanken um 10 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro. Sewing bekräftigte das Ziel des Instituts, die Kosten im Gesamtjahr auf 19,5 Mrd. Euro zu verringern.

Die Coronakrise machte sich im Kreditgeschäft bemerkbar. Die Risikovorsorge für faule Kredite stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf 273 Mio. Euro. Das war aber ein deutlich geringeres Volumen als die im zweiten Quartal verbuchten 761 Mio. Euro.

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