Coronavirus: Post prüft Kurzarbeit

Post-Chef Georg Pölzl
Bisher noch keine Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Sinkende Volumina bei Werbesendungen dürften Umsatz heuer klar belasten.

Die Österreichische Post rechnet wegen des Coronavirus mit negativen Auswirkungen auf ihr Geschäft. So sieht das Unternehmen heuer ein sinkendes Volumen bei Brief- und Werbesendungen und in Folge Einbußen bei der Umsatzentwicklung auf sich zukommen. Um dem entgegenzuwirken, soll an der Kostenschraube gedreht werden - auch bei den Personalkosten.

"Um negativen Umsatzeffekten entgegenzuwirken, wurden kostenseitig strikte Maßnahmen ergriffen. Diese betreffen den Personalaufwand - mit partieller Kurzarbeit und Urlaubsabbau - ebenso wie Sachkosten" heißt es in einer Aussendung vom Montag. Aktuell sei aber noch keiner der 20.300 Post-Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden, sagte Post-Sprecher Michael Homola am Montag zur APA. "Wir prüfen derzeit, wie es mit der Kurzarbeit aussieht", so Homola.

Ebenfalls geprüft werde, welche Investitionen - zum Beispiel für Bau- und Instandhaltungsprojekte - für einige Monate nach hinten geschoben werden können und welche nicht, so der Sprecher weiter. Bei den Personalkosten könne außerdem ein Urlaubsabbau zum Sparkurs beitragen.

Wie stark die derzeitige wirtschaftliche Situation den heurigen Umsatz drücken werde, könne man derzeit noch nicht genau beziffern. Der größte Belastungsfaktor dürften jedenfalls rückläufige Werbesendungen der von Geschäftsschließungen betroffenen Unternehmen - also nahezu allen außerhalb des Lebensmittelhandels - sein. Abhängig sei der Umsatzausfall in Folge auch von der Dauer der Geschäftsschließungen. Daneben könne sich auch der "eingeschränkte internationale Warenverkehr" negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken.

Einen positiven Effekt im Paketgeschäft, der eventuell das Brief- und Werbegeschäft ausgleichen hätte können, spüre man bei der Post bisher nicht. Zwar gebe es ein Mehraufkommen an Paketlieferungen an Private in einzelnen Gebieten zu verzeichnen - dem stehe jedoch ein quasi zum erliegen gekommener Business-Bereich (B2B) gegenüber. Insgesamt sei es also ein "Nullsummenspiel", so Homola zur APA.

Ihre Infrastruktur hält die Post aber unabhängig von den zu prüfenden Sparmaßnahmen aufrecht, so der Sprecher. Alle Postfilialen sowie die meisten der Postpartner ("wo behördlich genehmigt") sind weiterhin geöffnet und auch Pakete werden unverändert zugestellt.

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