Coronavirus: 58 Prozent der Österreicher bremsen Ausgaben
Die Coronakrise macht die Konsumenten trotz der schrittweise erfolgenden Lockerungen im Handel sowie Öffnungen in Gastronomie und Tourismus nachhaltig vorsichtig. Laut einer repräsentativen Befragung des Beraternetzwerks Kreutzer Fischer & Partner unter 657 Österreichern über 16 Jahre zwischen dem 11. und 20. Mai möchten sich 58 Prozent in den kommenden Monaten vermutlich finanziell einschränken.
Konsumlaune verdorben
Die Coronavirus-Pandemie hat den Menschen die Konsumlaune doch vorerst verdorben. Ein sinkendes Haushaltseinkommen, Reisebeschränkungen oder das stark eingeschränkte Angebot im Kunst- und Sportbereich sind Hauptgründe. Allerdings sind auch die gesetzlichen Hygienebestimmungen im öffentlichen Raum sowie die ständigen Warnungen vor "einer zweiten Welle" eine Spaß- und damit Konsum-Bremse. Hinzu kommen freilich die allgegenwärtige Masken- und Abstandspflicht.
Ganz oben stehen bei genauerer Analyse der Einsparungsabsichten die Kultur- und Sportveranstaltungen. Gleich 39 Prozent sehen dies so, wobei natürlich die Nachfrage nicht nützt, wenn das Angebot wegen der stark dezimierten erlaubten Zuschauerzahlen derart eingeschränkt ist. Etwas mehr als ein Viertel der Befragen (27 Prozent) möchte beim Urlaub sparen, ein Fünftel verzichtet auf Lokalbesuche.
"Biedermeier"
Im Einzelhandel sind Uhren und Schmuck (18) und Modeeinkäufe (15) an der Spitze. Bücher und Unterhaltungselektronik liegen immerhin mit 9 bzw. 8 Prozent im oberen einstelligen Prozentbereich.
Wie sich schon auch aus Meldungen aus dem Einzelhandel gezeigt hat, wird bei Renovierungstätigkeiten in Heim und Haus (4 Prozent), bei Gartenprodukten (2) und bei Sportartikeln (1) am wenigsten gespart. "Man könnte fast meinen, Österreich bewegt sich in ein sportlich aktives Biedermeier", erklärte Studienautor Andreas Kreutzer zum Ergebnis.
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