Coronavirus: 400 Tirol-Urlauber meldeten sich bei Konsumentenschutz
Nachdem Verbraucherschützer Peter Kolba bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht hatte, weil die Tiroler Behörden die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben sollen, sind beim Verbraucherschutzverein (VSV) bis dato rund 400 Meldungen von Tirol-Urlaubern eingegangen. Dies teilte der VSV am Freitag in einer Aussendung mit.
Der VSV hatte am Dienstag gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften eine Anzeige eingebracht und gleichzeitig eine europaweite Sammelaktion für Personen gestartet, die davon ausgehen, sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. "Wir hatten gestern (Donnerstag) Abend 18.00 Uhr, nach zwei Tagen Sammlung, bereits 400 Betroffene, die sich gemeldet haben", sagte VSV-Obmann Kolba.
In Quarantäne
Den Schwerpunkt würden mit 356 Meldungen deutsche Urlauber bilden. Rund 90 Prozent der betreffen Ischgl und das Paznauntal, teilte der VSV mit. "Die Mehrzahl der Personen befindet sich in Heimquarantäne, aber vier Personen liegen auf der Intensivstation", so Kolba. Der VSV will den Online-Fragebogen nun auch auf Englisch zur Verfügung stellen.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hatte indes am Mittwoch mitgeteilt, bezüglich Kolbas Sachverhaltsdarstellung vorerst noch keine Ermittlungen eingeleitet zu haben. "Wenn die Staatsanwaltschaft in Tirol meint, aufgrund von Medienberichten nicht tätig werden zu wollen, dann werden wir in Kürze sehr viele Zeugen und Schilderungen Betroffener anbieten können, die den Verdacht, dass aus kommerziellen Gründen die Schließung der Ski-Gebiete verzögert wurde, verstärken. Natürlich gilt aber für die Angezeigten die Unschuldsvermutung", meinte Kolba.
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