Coronakrise: Versicherer Zurich erwartet 750 Mio. Dollar Kosten

Dependance der Schweizer Zurich Insurance Group in Tokio, Anfang Mai
Im Auftaktquartal betrugen die Pandemie-Schadenkosten 280 Mio. Dollar. Prämien in der Lebensversicherung brechen wegen Krise ein.

Auf die Zurich Insurance Group kommenwegen der Coronaviruspandemie nach ersten Schätzungen rund 750 Mio. Dollar (690 Mio. Euro) an Kosten zu.

Im ersten Quartal schlugen bereits Zahlungen für Unfall- und Schadenversicherungen von 280 Mio. Dollar zu Buche, wie Europas fünftgrößter Versicherer am Donnerstag mitteilte.

Hohe Liquidität, konservatives Portfolio

Zurich sei aber gut aufgestellt, die Krise zu meistern, erklärte Konzernchef Mario Greco. Der Konzern verfüge über eine hohe Liquidität und ein konservativ ausgerichtetes Anlageportfolio. Keine Prognose wagte Zurich im Hinblick auf den Gewinn.

"Die Schadenfälle in Zusammenhang mit dem Ausbruch von Covid-19 und die markanten Rückgänge an den Finanzmärkten gegen Ende des ersten Quartals werden wahrscheinlich die Gewinnzahlen des Jahres 2020 beeinflussen", erklärte Finanzchef George Quinn nur.

Schätzungen sind rar

Verlässliche Schätzung dazu, welche Kosten der Versicherungsbranche durch die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Erregers drohen, sind rar. Doch es dürfte teuer werden.

Europas größter Versicherer Allianz kostet sie voraussichtlich eine Milliardensumme. Die beiden Rückversicherer Münchener Rück und Swiss Re veranschlagen nur für abgesagte oder verschobene Veranstaltungen Milliarden- beziehungsweise hohe dreistellige Millionenbeträge.

Plus in Schaden und Unfall

In der größten Sparte Schaden- und Unfallversicherung steigerte Zurich die Prämieneinnahmen in den ersten drei Monaten um fünf Prozent auf 9,68 Mrd. Dollar. Bereinigt um Zukäufe und Veräußerungen sowie Wechselkurseffekte betrug das Plus sieben Prozent.

Wegen Winterstürmen in Europa und Wetterkapriolen in Nordamerika gab es überdurchschnittlich viele Naturkatastrophen- und Wetterschäden.

In der Lebensversicherung brachen die Einnahmen um 19 Prozent auf 958 Mio. Dollar ein, bereinigt betrug der Rückgang zehn Prozent.

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