Coronakrise traf Infineon weniger stark als erwartet

Coronakrise traf Infineon weniger stark als erwartet
Das Unternehmen hat die Pandemie bisher gut bewältigt, meint Vorstandschef Reinhard Ploss. Heuer gibt es aber dennoch einen Verlust.

Die Coronakrise trifft den Halbleiterkonzern Infineon nicht so stark wie befürchtet. Vorstandschef Reinhard Ploss hob bei der Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag die Prognose für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr leicht an. "Infineon hat die herausfordernde Situation infolge der Coronaviruspandemie bislang gut bewältigt", sagte Ploss.

Übernahme

Im Geschäftsjahr erwarte der Vorstand nun einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro und eine Umsatzrendite (Segmentergebnis-Marge) von rund 13 Prozent. Bisher hatte das Unternehmen mitsamt dem jüngst übernommenen US-Chipkonzern Cypress einen Umsatz von 8,4 Mrd. Euro in Aussicht gestellt, nach acht Mrd. Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Für die Marge hatte der Vorstand bisher einen Rückgang von 16,4 Prozent auf zwölf Prozent erwartet.

Im dritten Quartal lag die Marge mit 10,1 Prozent ebenfalls höher als vom Unternehmen prognostiziert. In Aussicht gestellt hatte der Vorstand für das Quartal eine Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich. Trotz Einbußen im Autogeschäft, der größten Sparte, wuchs der Umsatz aufgrund der Cypress-Übernahme binnen Jahresfrist um acht Prozent auf 2,17 Mrd. Euro.

Robustes Geschäftsmodell

Der Betriebsgewinn (Segmentergebnis) brach um 31 Prozent auf 220 Mio. Euro ein. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 2,17 Mrd. Euro zu. Unterm Strich stand aber ein Fehlbetrag von 128 Mio. Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 224 Mio. Euro ein Jahr zuvor.

"Unser diversifiziertes Geschäftsmodell, das durch die Integration von Cypress zusätzlich gestärkt wird, hat sich gerade auch in Bezug auf die Profitabilität als robust erwiesen", erklärte Ploss. "Im besonders hart getroffenen Automobilmarkt sehen wir konkrete Anzeichen einer Erholung." Außerdem profitiere Infineon von der zunehmenden Digitalisierung dank steigenden Datenverkehrs, des Internets der Dinge und mobiler Kommunikation.

Kurzarbeit

In Österreich arbeiteten bei Infineon Austria zum Ende des Geschäftsjahres 2019 rund 4.600 Menschen mit Standorten in Graz, Linz, Klagenfurt und Wien. In Villach beschäftigt Infineon rund 3.800 Mitarbeiter, von denen rund 1.000 der bisher 1.500 reduziert Beschäftigten noch bis Ende September in Kurzarbeit sind. Für den Rest lief die Kurzarbeit mit Ende Juni aus, hieß es Ende Juni aus dem Unternehmen.

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