Corona-Hilfspakete: WKÖ-Kopf für Verlängerung der Zahlungsziele

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf sieht die Gefahr einer Insolvenzwelle, wenn die Corona-Hilfskredite zurückgezahlt werden müssen. Zwar habe Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) die Möglichkeit von Ratenzahlungen für ein Jahr angekündigt, das wird aber möglicherweise nicht ausreichen, so Kopf heute vor Journalisten. Hier seien noch weitere Gespräche mit der Regierung notwendig.
Dies gelte auch für besicherte Kredite, deren Rückzahlung auf fünf Jahre läuft, wobei die EU eine sechsjährige Laufzeit erlauben würde. Kopf verwies auch auf das Beispiel der Schweiz, wo zu hundert Prozent besicherte Kredite in der Bilanz nicht als Fremdkapital aufscheinen würden.
Handlungsbedarf sieht Kopf auch bei der Weiterführung der Kurzarbeit, hier hat gestern ein Sozialpartnergipfel in Wien stattgefunden, danach wurde noch mit den Ministern Christine Aschbacher (ÖVP) und Rudolf Anschober (Grüne) gesprochen. Weitere Termine sollen folgen, Details wollte Kopf heute keine nennen.
Dem Vernehmen nach wünschen sich die Arbeitgeber, dass die Zeit, die nicht gearbeitet wird, für Fortbildung genutzt werden soll. Die Gesprächsbasis mit den Arbeitnehmervertretern sei jedenfalls "sehr vertrauensvoll" gewesen. Das neue Modell, bereits das dritte, soll ab Herbst in Anspruch genommen werden können, da die "Covid-19-Kurzarbeit" Ende September ausläuft.
Zu der von der Regierung angekündigten Investitionsprämie, die ab September beantragt werden kann, merkte Kopf an, dass die veranschlagte eine Milliarde Euro nicht reichen werde. Aber hier liege eine Zusage des Finanzministeriums vor, dass bei Bedarf aufgestockt werden könne.
Die Förderung erfolgt durch einen Zuschuss von 7 Prozent der förderfähigen Kosten, der auf 14 Prozent verdoppelt werden kann, wenn die Investition im Zusammenhang mit Digitalisierung, Ökologisierung, Gesundheit und Life Science stehen.
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