Corona: Deutschland verteidigt Kontrollen an Grenzen zu Tirol

Corona: Deutschland verteidigt Kontrollen an Grenzen zu Tirol
Bereits jetzt würden bayrische Landkreise im Grenzbereich zu Tirol und Tschechien "deutlich höhere" Inzidenzen als der Rest des Freistaates aufweisen.

Das deutsche Innenministerium hat die seit Sonntag stattfindenden stationären Grenzkontrollen zu Tirol und Tschechien verteidigt. "Das ist nicht schön, das will an sich keiner. Jeder von uns ist für ein freies und offenes Europa", sagte der Staatssekretär im deutschen Innenministerium Stephan Mayer (CSU), Montagfrüh im Deutschlandfunk. Die Grenzkontrollen seien aber "leider notwendig", um die Ausbreitung der Virusmutationen zu hemmen.

Bereits jetzt würden bayrische Landkreise im Grenzbereich zu Tirol und Tschechien "deutlich höhere" Inzidenzen als der Rest des Freistaates aufweisen, so Mayer. "Es gibt aus meiner Sicht schon eine klare Schlussfolgerung", betonte er.

In den kommenden beiden Tagen werde es darum gehen, "Ausnahmen zu finden, insbesondere für Betriebe im Grenzbereich". Er sei der festen Überzeugung, dass "gemeinsam mit der Wirtschaft und mit den Partnerländern Tschechien und Österreich "vernünftige Lösungen" gefunden werden können, sagte Mayer.

"Belehrungen" aus Brüssel brauche Bayern jedenfalls nicht. Die EU-Kommission hatte am Freitag auf Ausnahmen, etwa für Pendler, gedrängt. Ein Sprecher der Behörde erinnerte daran, dass die EU-Staaten sich erst kürzlich auf gemeinsame Empfehlungen für das Reisen in Coronazeiten geeinigt hätten. Man erwarte, dass alle Länder danach handelten.

Zunächst gelten die strikteren Einreiseregelungen für zehn Tage. Was danach passiert, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. "Man muss auf Sicht fahren", erklärte Mayer. Auch ihm wäre es lieber, wenn die Grenzkontrollen dann bereits "obsolet" wären, doch hängten die Maßnahmen von der weiteren Ausbreitung des Virus ab.

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