Continental kündigt Stellenabbau an

Continental-Chef Elmar Degenhart
Laut Vorstandschef Elmar Degenhart muss der deutsche Autozulieferer "einige 100 Mio. Euro" sparen.

Der Chef des deutschen Autozulieferers Continental hat einem Magazinbericht zufolge vor einem Stellenabbau und weiteren Einsparungen in der Coronakrise gewarnt. Aller Voraussicht nach werde das Unternehmen "einige 100 Millionen Euro sparen müssen. Das wird sehr schmerzhaft. Aber wir haben keine andere Wahl", sagte Elmar Degenhart Insidern zufolge in einem internen Video laut "Wirtschaftswoche".

Auch weiterhin gelte das Ziel, eventuell nötige Kündigungen zu minimieren, erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart in einer internen Videobotschaft. Aber die Lage werde zunehmend kritisch: "Wir können aktuell keine Jobgarantien geben. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Kündigungen komme, sei "sehr, sehr hoch". Conti habe "keine andere Wahl, als variable wie fixe Kosten anzupassen".

Bis zu 20.000 Stellen sollen bis 2029 vom Abbau betroffen sein, 500 Millionen Euro an Bruttokosten sollten nach bisherigen Plänen eingespart werden. Es würden "weitere Maßnahmen" geprüft, hieß es. Im Zuge der Pandemie zeigt sich der Konzern auch bei den Investitionen zurückhaltend. Für das laufende Geschäftsjahr soll mindestens ein Fünftel weniger ausgegeben werden. Im ersten Quartal sank der Gewinn unterm Strich um fast die Hälfte auf 292,3 Millionen Euro, für das zweite Quartal werden rote Zahlen erwartet.

Der Autozulieferer hatte bereits Anfang Mai bei der Veröffentlichung des Quartalsberichts wegen des wochenlangen Stillstands der Produktion alle Ausgaben und Investitionen auf den Prüfstand gestellt. Damals wollte der Dax-Konzern aus Hannover wegen der Unsicherheiten auch keine Prognose für das laufende Jahr abgeben.

Die ganze Autoindustrie ringt wegen der Pandemie mit eingebrochenen Verkäufen und Überkapazitäten, auch Zulieferer und Reifenhersteller bekommen das zu spüren. Weltweit mussten bei Continental etwa 60 Prozent der knapp 240.000 Beschäftigten ihre Arbeitszeit verringern. Im wichtigen Markt China zieht das Geschäft aber wieder leicht an.

Kommentare