Citigroup überwies irrtümlich 900 Mio. Dollar

Citigroup wollte eigentlich nur Zinsen überweisen
Bank wollte eigentlich nur Zinsen an Revlon-Gläubiger überweisen und will das Geld zurück.

Die US-Großbank Citigroup will nach einer Fehlüberweisung den Hedgefonds Brigade Capital Management gerichtlich zur Rückgabe von rund 175 Mio. Dollar (147,6 Mio. Euro) zwingen. Im Gegensatz zu vielen anderen Empfängern der irrtümlichen Überweisung weigere sich Brigade seinen Anteil zurückzuerstatten, argumentierte Citigroup in der bei einem New Yorker Gericht eingereichten Klage.

Citigroup hatte vergangene Woche einen fast 900 Mio. Dollar schweren Kredit des angeschlagenen Kosmetikherstellers Revlon an die Gläubiger zurückgezahlt. Citigroup habe im Namen von Revlon eigentlich nur die fälligen Zinsen überweisen wollen und nicht - wie irrtümlich geschehen - den gesamten Kredit zurückzahlen. Von dem Hedgefonds war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Klage zufolge sollte Brigade Capital eigentlich nur 1,5 Mio. Dollar an Zinsen für ein von dem Hedgefonds gehaltenes Darlehen erhalten. Die Bank überwies stattdessen 176 Mio. Dollar. Dabei habe es sich offensichtlich um einen Fehler gehandelt. "Citibank hatte nicht die Absicht mehr Geld zu überweisen als in den Zahlungsmitteilungen angekündigt wurde, noch dazu eigenes Geld." Als man den Fehler entdeckt habe, habe die Bank sofort die Empfänger um Rückzahlung der Mittel gebeten. Die meisten Empfänger hätten das Geld prompt zurückgezahlt.

Der Kosmetikhersteller Revlon, dessen Umsätze schon vor der Coronakrise schrumpften, kämpft ums Überleben. Der von Citigroup zurücküberwiesene Kredit wurde 2016 ausgereicht und wird erst in drei Jahren fällig.

Kommentare