Chinas Wirtschaft schrumpft erstmals seit Jahrzehnten
Chinas Wirtschaft ist wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals seit rund 30 Jahren geschrumpft: Befragte Analysten erwarten für das erste Quartal einen Rückgang von 8,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Für das ganze Jahr rechnen sie mit einem kleinen Wachstum von 1,7 Prozent.
Das wäre die niedrigste Rate seit dem Tod von Parteiführer Mao Zedong im Jahr 1976. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat für China, wo das Coronavirus zuerst ausgebrochen war, ein Wachstum von sogar nur 1,2 Prozent prognostiziert.
Große Unsicherheit in Prognosen
Die 14 von AFP befragten Analysten schätzen den Rückgang im ersten Quartal unterschiedlich ein - die Prognosen reichen von 4,6 Prozent weniger bis zu einem Minus von 15 Prozent. Xu Xiaochun von Moody's Analytics etwa sagte, der Rückgang sei "enttäuschender als erwartet". Die chinesischen Arbeiter seien langsamer an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt als zunächst gedacht. Zudem drücke die schwache Nachfrage nach chinesischen Gütern weltweit die schnelle Erholung.
Auch die Analysten von ANZ Research erklärten, das starke Minus im Jänner und Februar werde nicht von einer kräftigen Erholung im März aufgefangen. Zhu Haibin von JP Morgan betonte, Risiken aus dem Ausland würden die schnelle Erholung der exportorientierten chinesischen Industrie im zweiten Quartal behindern. Die Beschränkungen wegen der Pandemie könnten zudem die globalen Lieferketten unterbrechen. Qu Hongbin von der Bank HSBC schließlich verwies auf den Handelsstreit zwischen den USA und China, der sich auch weiterhin negativ auf das Wachstum auswirken werde.
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