Britische Royal Mail legt furioses Börsendebüt hin

Ein goldener Briefkasten in London mit dem königlichen Monogramm „ER II“.
Die Aktie schnellte zum Handelsstart um 36 Prozent nach oben.

Wie der KURIER berichtete, feierte die britische Post Royal am Freitag ihre Premiere an der Börse. Und was für eine: Die Titel schnellten zum Handelsstart am Freitag um 36 Prozent nach oben auf 450 Pence (5,3 Euro). Schon der Verkauf der Aktien war nach Regierungsangaben siebenfach überzeichnet, der Ausgabepreis war mit 330 Pence am oberen Ende der Preisspanne festgesetzt worden. Damit ist das nahezu 500 Jahre alte Unternehmen mit nahezu 3,3 Milliarden Pfund (3,9 Mrd. Euro) bewertet.

Drittel für Kleinanleger, 10 Prozent für Mitarbeiter

Viele rote Lieferwagen und Lastwagen der Royal Mail stehen auf einem Parkplatz.
Postal vans wait to be taken out on collection rounds at Mount Pleasant sorting office in London July 26, 2013. After three aborted privatisation attempts in 19 years, Britain's Royal Mail postal service looks closer than ever to a sale that would end almost five centuries of ties to the state. Photograph taken on July 26, 2013. REUTERS/Olivia Harris (BRITAIN - Tags: BUSINESS POLITICS)
33 Prozent der Anteile sollen Kleinanlegern vorbehalten sein. Die Regierung hat bei der Vergabe der Aktien an Kleinanleger noch einmal nachgebessert. Wer sich um das vorgegebene Minium von Aktien im Wert von 750 Pfund beworben hatte, wird in vollem Umfang bedacht. Wer sich für Aktien im Wert von bis zu 10.000 Pfund bemüht hatte, bekommt ebenfalls Papiere im Wert von 750 Pfund. Größere Bestellungen wurden nicht berücksichtigt.

Ungeachtet dessen gehen aber nur der kleinere Teil der Aktien an Kleinanleger, der größere Teil der Papiere dagegen an institutionelle Anleger wie Banken, Versicherungen oder Hedge Fonds. 10 Prozent werden für Mitarbeiter zurückgehalten.

Labour-Kritik

Die Regierung wird mit der Privatisierung von mehr als 52 Prozent der Anteile an der Royal Mail rund 1,72 Mrd. Pfund in die Staatskasse spülen. Die Labour-Opposition hatte kritisiert, es hätte deutlich mehr erlöst werden können. Die Regierung habe die Spanne für den Ausgabepreis zu niedrig angesetzt.

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