IPO

"Jerry-Cotton-Aktie" mit miesem Start

Cover von „Jerry Cotton“-Heften mit einem Mann, der eine Waffe hält.
Das Börsendebüt des Verlags Bastei Lübbe blieb weit unter den Erwartungen.

Die Bestseller des Verlags Bastei Lübbe sind gefragt - die Aktien weniger: Kurz vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse legte der Kölner Verlag von Erfolgsautoren wie Dan Brown und Ken Follett an der Börse ein schwaches Debüt hin. Zwar lag der erste Kurs auf dem Börsenparkett in Frankfurt mit 7,53 Euro knapp über dem Ausgabepreis. Doch wer die Aktien des Verlags zu je 7,50 Euro gezeichnet hatte, musste zusehen, wie der Kurs im weiteren Handelsverlauf auf unter 7,30 Euro absackte.

Das Cover des Buches „Sakrileg“ von Dan Brown, auch bekannt als „The Da Vinci Code“.

Dabei nahm der Verlag mit dem Börsengang schon weniger ein als eigentlich geplant, weil der Ausgabepreis am untereren Ende der zuvor gesenkten Zeichnungspanne von 7,50 bis neun Euro lag. Der Börsengang brachte lediglich 30 Millionen Euro ein statt der ursprünglich angepeilten 58 Millionen Euro.

Der Großteil der Erlöse fließt dem Verlag selbst zu, der Rest dem Mehrheitsaktionär Stefan Lübbe, der seine Beteiligung im Zuge des Börsengangs reduziert hat. Der 1953 gegründete Verlag war mit Groschenheften ("Jerry Cotton", "Der Bergdoktor") bekannt und groß geworden. Heute machen Roman- und Rätselhefte nur noch neun Prozent des Umsatzes aus, 80 Prozent steuert das Buchgeschäft zu.

Mit dem Börsengang will der Verlag Geld für eine weitere Internationalisierung und Digitalisierung seines Geschäfts einsammeln. Im Vordergrund soll die Vermarktung selbst produzierter Serien stehen. Dabei will der Verlag auf Helden wie den seit Jahrzehnten aus den Heftchenromanen des Unternehmens bekannten FBI-Ermittler Jerry Cotton setzen.

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