Als mögliche Angriffsziele nennt Lück Länder, die Trumps Meinung nach absichtlich ihre Währungen schwächen, um dem Dollar zu schaden – also China, die Eurozone, Brasilien oder Mexiko. Droht Trump erneut mit Strafzöllen, kann das die Börsen ausbremsen.
Lücks Empfehlungen für das kommende Geldjahr: Große Teile des Portfolios sollten in Bereichen sein, die von den Euro-Negativzinsen, die weiter in den Minusbereich gedrückt werden könnten, profitieren. „Mindestens 50 Prozent in Aktien investieren, einen Teil in Immobilienfonds“, lautet der Tipp. Anleihen sollten höchstens 30 Prozent der Veranlagung ausmachen. Viele der sicheren Anleihen, auch jene aus Österreich, bringen keinen Ertrag mehr, im Gegenteil. „Mittlerweile zahlt man für die Sicherheit“, sagt der Blackrock-Experte.
Teure Sicherheit
Lück hat ein Beispiel parat, wie aberwitzig teuer Sicherheit sein kann. Die österreichische Staatsanleihe mit hundert Jahren Laufzeit hatte heuer zwischenzeitig Kursgewinne von fast 80 Prozent vorzuweisen. Damit zählt das Papier heuer zu den ertragreichsten weltweit. Zu heftigen Kurseinbrüchen bei Anleihen sollte es aber im kommenden Jahr nicht kommen. Es gebe sogar noch Fantasie für weitere, kleine Kursgewinne, meint der Geldprofi.
In Sachen Aktien sagt Lück US-Werten bessere Chancen voraus. Sie sollten im kommenden Jahr Kursgewinne „von hoch einstellig bis knapp zweistellig“ schaffen. In Europa dagegen wären maximal fünf Prozent drinnen. In den USA sei die Konjunktur immer noch besser unterwegs als jene in Europa. Und Trump werde im Wahljahr darauf schauen, dass es auch so bleibe.
Greta-Impact
Branchen, auf die Anleger setzen könnten: Technologie sowie, aufgrund der älter werdenden Bevölkerung, Gesundheit und Gesundheitsvorsorge. Und natürlich Umwelttechnologien. „Der Greta-Impact ist schon spürbar und wird noch stärker.“
Zu den Risiken, die die Aktienkurse durchschütteln könnten, zählt einmal mehr Italien – falls die dortige Regierung zerbricht. Von China droht zweierlei Ungemach. Zum einen könnte die Konjunktur ärger als befürchtet abflachen. Zum anderen könnten weitere massive Proteste in Hongkong die Regierung in Peking in Bedrängnis bringen.
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