Bittere Millionenpleite eines Holz-Bauunternehmens

Bittere Millionenpleite eines Holz-Bauunternehmens
Laut KSV1870 sind 40 Mitarbeiter betroffen.

„Um die optische Planung und die Statik bzw. Machbarkeit kümmert sich unsere Planungs- und Statik Team. Die vollständige Planung eines Bauwerkes (Anbau, Zubau, Aufstockung, Neubau) reicht von der Idee bis zur Bauausführung unter Einbeziehung der Vorgaben des Bauherrn. Unsere Leistung bezieht sich auf Entwurfs-, Einreich-, Ausführungspläne sowie die Begleitung der Bauphase bis zur Fertigstellung“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Wir stehen Ihnen bei Zu-, Um- und Neubauten und bei Kleinaufträgen mit Rat und Tat zur Seite. Mit unserem fachkundigen und gut ausgebildeten Team haben Sie die Gewissheit, dass Ihr Auftrag rasch und zu Ihrer vollsten Zufriedenheit ausgeführt wird. Wie bereits bei den Hölzern setzten wir auch bei den Baustoffen auf Regionalität, unsere Baustoffhändler sind waschechte Tiroler.“

Die Rede ist von der Holzbau Heim GmbH mit Sitz in Terfens. Sie hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Laut KSV1870 sind 40 Mitarbeiter betroffen.

Die Schuldnerin wurde im Jahr 2012 gründet. Betrieben werden eine Zimmerei und ein Holzbauunternehmen. Angeschlossen sind weiters eine Schwarzdeckerei sowie ein Baumeistergewerbe.. 

Kein frisches Geld von der Bank

„Die Gründe dieser Insolvenz dürften nach den dem KSV1870 vorliegenden Informationen vielschichtig sein. Die Liquiditätssituation im Unternehmen ist trist. Dies trotz der Tatsache, dass das Unternehmen über namhafte Kundenforderungen verfügt“, heißt es. „Offensichtlich ist es der Holzbau Heim GmbH nicht gelungen, über die finanzierende Bank frisches Geld für den operativen Betrieb zu lukrieren. Auch der spürbare Rückgang in der Baubranche hat sich auf die wirtschaftlichen Ergebnisse der Schuldnerin negativ ausgewirkt.“ 

Die Standortliegenschaft in Terfens stehe nicht im Eigentum der Holzbau Heim GmbH. „Über die Höhe der aushaftenden Verbindlichkeiten liegt noch keine Information vor, aber es dürfte sich um einen Millionenbetrag handeln. Denn bereits im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Verbindlichkeiten 18,14 Millionen Euro.

Erhöhtes Risiko

Der KSV1870 hat die in der Vergangenheit vorgelegten Jahresabschlüsse – die letzte beim Firmenbuch hinterlegte Bilanz betrifft das Wirtschaftsjahr 2022 – analysiert. Demnach lag die Eigenkapitalquote der Holzbau Heim GmbH bereits im Jahr 2020 im einstelligen Prozentbereich. Eine nachhaltige Erholung in den Jahren nach der Coronapandemie ist der Insolvenzschuldnerin nicht gelungen. 

„Die Holzbau Heim GmbH war in den vergangenen Monaten mit einer Vielzahl an andrängenden Gläubigern konfrontiert. Das KSV1870-Bonitätsrating für die Insolvenzschuldnerin wies bereits seit Monaten ein erhöhtes Insolvenzrisiko aus. Diese Insolvenz eines doch für Tiroler Verhältnisse sehr großen Handwerksunternehmens kommt sohin für mich nicht überraschend", sagt KSV1870-Experte Klaus Schaller.

Kommentare