Bis Ende Juni sollen alle Grenzen in der EU wieder offen sein
Ende des Monats sollte das grenzenlose Reisen im Schengenraum endlich wieder möglich sein: So weit der Appell von EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Vorbehaltlich der gesundheitlichen Lage gäbe es dann „keine Rechtfertigung mehr für die Aufrechterhaltung von Grenzkontrollen“, sagte die Kommissarin am Freitag nach der Video-Konferenz der EU-Innenminister.
Dem stimmten zwar die meisten Minister zu, doch einige wollten gestern noch kein endgültiges grünes Licht geben. Sie wollen in den kommenden Wochen erst noch die epidemiologische Entwicklung während der Coronakrise abwarten und erst dann ihre Entscheidung treffen, ob es zu Monatsende wieder heißt: Alle Grenzbalken nach oben.
Wenig Koordinierung
Eigentlich sollten die Grenzöffnungen in Europa koordiniert ablaufen. Doch so wie die EU-Staaten nach eigenem Gutdünken beim Schließen entschieden, so wenig koordiniert mutet auch das europäische Wiederöffnen an.
Besser verliefen die Absprachen unter Österreich und seinen Nachbarn: Österreich hat ab sofort alle Grenzen zu seinen Nachbarn geöffnet – mit Ausnahme zu Italien. Freie Fahrt hin und zurück gibt es allerdings vorerst nur nach Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien. Erst ab 15. Juni öffnen auch Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein ihrerseits ihre Grenzen.
Gegenüber sieben EU-Staaten hält Österreich nach wie vor Reisewarnungen aufrecht: Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden und Spanien.Das bedeutet: Wer von einer Reise in diese Länder zurück nach Österreich kommt, muss entweder einen negativen Coronatest vorlegen oder 14 Tage in Quarantäne gehen.
Was die äußere EU-Grenze betrifft, waren sich gestern alle EU-Innenminister einig: Der vorerst bis 15. Juni geltende Einreisestopp soll mindestens bis Anfang Juli verlängert werden. Ob sich alle daran halten werden, darf bezweifelt werden: Griechenland etwa will schon ab nächster Woche Bürger aus Israel und China einreisen lassen. ist
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