Frankreichs Krösus wird doch nicht Belgier
Bernard Arnault belegt auf der Forbes-Liste der vermögendsten Menschen der Welt Platz neun - der Chef des Luxuskonzerns LVMH ist damit Frankreichs Reichster.
Umso empörter waren die Reaktionen, als im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass Arnault zusätzlich zur französischen die belgische Staatsbürgerschaft beantragen wolle. Von vielen Franzosen wurde das als eine Reaktion auf die sozialistischen Pläne zur Besteuerung von Reichen interpretiert. Der langjährige Vertraute des abgewählten konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy versicherte daraufhin, dass er weiter in Frankreich leben und Steuern zahlen werde.
"Ich habe die Wirkung unterschätzt, die dieser Vorgang haben würde."
Doch seine Beteuerungen, seien "vergebens" gewesen, sagte Arnault nun gegenüber Le Monde. "Die Botschaft ist nicht angekommen." Er wolle daher "jedes Missverständnis" ausräumen und ziehe den Antrag auf die belgische Staatsbürgerschaft zurück. Und: "Ich habe die Wirkung unterschätzt, die dieser Vorgang haben würde, von dem mir allerdings zugesichert worden war, dass er in der größten Diskretion ablaufen würde."
Der Chef des weltweit größten Luxuskonzerns sagte in dem Interview, dass die Regierung von Präsident Francois Hollande zur Sanierung und Ankurbelung der Wirtschaft "in die richtige Richtung" gehe. Es sei auch notwendig, "gegen die Steuerparadiese anzukämpfen", meinte Arnault in Bezug auf den jüngsten Steuerskandal, der von einem geheimen Auslandskonto des Ex-Haushaltsministers Jerome Cahuzac ausgegangen war.
Bilder: Die zehn reichsten Menschen der Welt
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