Baumängel an Ungarn-Autobahn: Strabag wehrt sich gegen Vorwürfe

Hans Peter Haselsteiner, Dr., stellt die neuen Zuege der Westbahn vor. Westbahnhof, 1150 Wien
Der Strabag-Generalbevollmächtigte Hans Peter Haselsteiner hofft, dass das geologische Problem kurzfristig geklärt werden kann.

Im Streit zwischen der ungarischen Regierung und dem österreichischen Baukonzern Strabag wird weiter Öl ins Feuer gegossen. Der Strabag könnte der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen in Ungarn drohen. Der Wirtschaftsausschuss des Parlaments in Budapest wird über einen von Verkehrsminister Janos Lazar eingebrachten Gesetzesentwurf beraten. Demnach sollen Firmen von Vergabeverfahren ausgeschlossen werden, die in den vergangenen fünf Jahren schwerwiegende Vertragsverletzungen begangen haben. Als Beispiel wird die verspätete Erfüllung von Gewährleistungspflichten genannt. Im Mittelpunkt des Streits steht ein Abschnitt der Autobahn M30 bis zur slowakischen Grenze, den die Strabag gebaut hat.

Ein Jahr nach der Fertigstellung sackte die Fahrbahn aufgrund des Eindringens von Grundwasser ab und musste gesperrt werden. Das ungarische Verkehrsministerium macht dafür die Strabag verantwortlich. Anfang November war dem Baukonzern aus dem Orban-Lager sogar vorgeworfen worden, die ungarische Opposition zu unterstützen.

Das sagt Haselsteiner dazu

Die Strabag weist die Vorwürfe zurück. „Wir haben nicht die Absicht, Partei zu ergreifen. Eine politische Motivation weisen wir zurück“, sagte der Strabag-Generalbevollmächtigte Hans Peter Haselsteiner kürzlich bei einem Westbahn-Termin zum KURIER. „Wir haben ein geologisches Problem zu bewältigen, das betrifft den Bauherrn sowie die Strabag. Wir hoffen, dass wir das kurzfristig klären können. Das Baugrund-Risiko liegt grundsätzlich beim Bauherrn und die geologischen Annahmen waren, wie sich jetzt herausgestellt hat, falsch.“ Nachsatz: „Die Strabag wird ihr Möglichstes tun, dass die eingeschränkte Benutzung der Autobahn möglichst kurz dauert.“

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