Trotz Inflation keine höhere Einlagensicherung für Bankkunden in Sicht

FILE PHOTO: Sun sets over the skyline and ECB headquarters in Frankfurt, Germany
In der EU ist keine automatische Anpassung der gesetzlichen Einlagensicherung an die Inflation vorgesehen. In den USA ist die Sicherung doppelt so hoch.

Bankkundinnen und Bankkunden können trotz der hohen Inflation nicht auf eine Erhöhung der gesetzlichen Einlagensicherung hoffen. Die entsprechende EU-Richtlinie für den Schutz von Einlegern bei der Pleite von Kreditinstituten sehe keinen Mechanismus zur automatischen Anpassung der Deckungssumme von 100.000 Euro vor, schreibt EU-Kommissarin Mairead McGuinness in der Antwort auf eine Anfrage des deutschen Europaabgeordneten Moritz Körner (FDP).

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Das Hauptziel der Richtlinie bestehe nicht darin, vor Inflation oder wirtschaftlichen Schwankungen zu schützen. Die EU-Kommission beabsichtige nicht, die Bestimmungen des bestehenden Rahmens zu ändern.

Kritik an der aktuellen EU-Richtlinie zur Einlagensicherung

Körner kritisiert die Position der für Gesetzgebungsvorschläge zuständigen EU-Behörde. "Während Einkommen und Preise steigen, bedeutet die unveränderte Deckungssumme für deutsche Sparer eine Reduktion des realen Einlagenschutzes im Krisenfall", sagte er dem Spiegel. In den USA sei die Einlagensicherung mit 250.000 Dollar (228.000 Euro) mehr als doppelt so hoch wie in der EU.

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Dort sind derzeit grundsätzlich 100.000 Euro pro Einleger und pro Kreditinstitut bei einer Bankenpleite geschützt. Inflationsbereinigt hätte diese Summe nach Angaben der EU-Kommission bereits im Jänner bei mehr als 123.000 Euro gelegen.

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