Bankensprecher: Sparer sollen in Unternehmen investieren

WKO-Spartenobmann Andreas Treichl.
Andreas Treichl, Spartenobmann der Banken in der Wirtschaftskammer sprach sich für private Investitionen aus.

Andreas Treichl, Spartenobmann der Banken in der Wirtschaftskammer, hat im Ö1 Morgenjournal eingeräumt, dass es bei der Vergabe von Krediten im Zuge der Corona-Krise Probleme gegeben hat. Insbesondere am Anfang habe "die Bürokratie zugeschlagen", seitdem habe sich die Situation aber wesentlich verbessert.

Treichl versicherte, die Banken hätten "100 Prozent Interesse daran", ihren Kunden zu helfen. Das Problem seien aber Kreditnehmer, die das Geld nicht zurückzahlen könnten. Wenn eine Bank die Chance sieht, dass der Kunde gerettet werden könne, sei das Geschäft schließlich auch für die Bank profitabel.

Kreditfähigkeit

Die Mitarbeiter müssten auch im Falle staatlicher Garantien die Kreditfähigkeit der Kunden prüfen. Das sei bei den 100-Prozent-Garantien zwar wesentlich einfacher, aber auch dafür müssten die Banken feststellen, ob die Kunden vor Januar 2020 kreditfähig waren.

Von der Politik seien zur Bewältigung der Corona-Krise bislang zwar viele gute Instrumente eingesetzt worden, auf Dauer seien Kredite aber zu wenig. Stattdessen sollten Sparer motiviert werden, ihr Geld in heimische Unternehmen zu investieren, um "der österreichischen Wirtschaft wieder Schwung zu verleihen". Modelle, die das ermöglichen, hätten bereits 2009 gut funktioniert.

Dies sei zwar mit einem Risiko verbunden, in Anbetracht der Zinslage aber trotzdem attraktiv, so Treichl: "Wenn Sie null Prozent Zinsen auf Einlagen bekommen und die Inflation bei einem Prozent ist, haben Sie zwar kein hohes Risiko, aber langfristig gesehen ist ihr Geld weg."

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