Bald teurere Asien-Flüge? Moskau plant Überflugverbot

Die Sanktionsspirale zwischen der EU und Russland dreht sich weiter: Als Reaktion auf westliche Sanktionen erwägt Russland Restriktionen für europäische Fluggesellschaften. Im Transport- und im Außenministerium werde derzeit geprüft, ob Flüge über russisches Gebiet eingeschränkt oder gar gestrichen würden, berichtete die Wirtschaftszeitung Vedomosti am Dienstag.
Die Restriktionen würden vor allem europäische Fluggesellschaften wie Lufthansa, British Airways und Air France treffen, berichtete die Zeitung weiter.
Die Konzerne wären aber nicht die einzigen, die darunter leiden würden: Einschränkungen bei der Nutzung der Trans-Sibirien-Route könnten die Kosten für Flüge nach Asien in die Höhe treiben.
Auch die russische Fluggesellschaft Aeoroflot müsse mit Einbußen rechnen, weil sie von den europäischen Fluggesellschaften Gebühren für den Überflug erhalte. Weder das russische Transportministerium noch die Behörde für Zivilluftfahrt wollten sich zu dem Bericht äußern.
Sanktionen: Waffen & Whiskey
Sanktionsdrohungen sind natürlich keine Einbahnstraße: Am Montag wurde bekannt, dass Berlin ein umfangreiches deutsch-russisches Rüstungsgeschäft stoppt.
Russland verhängt häufig Importstopps und führt als Grund Gesundheitsbedenken an - zuletzt im Frühjahr auch gegen 15 österreichische Fleisch- und Molkereibetriebe. Seit der Verschärfung der westlichen Sanktionen untersagt Moskau mit Verweis auf den "Verbraucherschutz" quasi täglich die Einfuhr immer neuer Lebensmittel.
TUI sagt weiterhin Rundreisen in Israel ab
Indes sagt Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI wegen des Gaza-Konflikts auch weiterhin alle Rundreisen in Israel ab. Die bereits bestehende Praxis, keine Neubuchungen für das Land mit kurzfristiger Anreise anzunehmen, sei bis Ende August verlängert worden, teilte TUI am Dienstag mit.
Touristen die bereits eine Reise gebucht hätten, würden gebeten, ihre Reiseabsichten zu überdenken, sagte eine TUI-Sprecherin. Der Reiseveranstalter hatte wegen der militärischen Auseinandersetzungen zuvor bereits bis Ende Juli alle Rundreisen in Israel abgesagt.
Am Dienstag trat nach vier Wochen fast ununterbrochener Kämpfe eine dreitätige Waffenruhe in Kraft, die zunächst von beiden Seiten eingehalten wurde. Ende Juli hatten amerikanische und europäische Airlines den Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv mehrere Tage nicht angeflogen, da der Airport unter Raketenbeschuss geraten war.
Kommentare