Autoverkäufe: 2013 schlechtestes Jahr seit Jahrzehnten

ARCHIV - Neuwagen des Typs Ford-Fiesta und Fusion, die in Köln produziert wurden, werden am 10.09.2009 auf einem Binnenschiff über den Rhein in Düsseldorf gefahren. Die deutsche Wirtschaft dürfte kraftvoll ins Jahr 2011 gestartet sein. Volkswirte erwarten ein Plus der Wirtschaftsleistung von bis zu einem Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die genauen Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gibt das Statistische Bundesamt am Freitag (13.05.2011) in Wiesbaden bekannt. Foto: Oliver Berg dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
Schwache Verkaufszahlen und geringe Auslastung von Fabriken in südlichen Ländern Europas setzen der Branche zu.

2013 könnte für Europas Autoindustrie vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit einer Studie zufolge das schlechteste Jahr seit Jahrzehnten werden. Die Autoverkäufe in Westeuropa würden in diesem Jahr voraussichtlich fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen.

"Arbeitslose sind keine guten Autokäufer"

Knapp 11,9 Millionen Fahrzeuge könnten in den 27 EU-Staaten und den Staaten der Europäischen Freihandelszone verkauft werden. Damit wäre 2013 "das schlechteste Autojahr der letzten dreißig Jahre".

"Arbeitslose sind keine guten Autokäufer und deshalb geht die europäische Autoindustrie durch ihr schwerstes Jahr seit der ersten Ölkrise" Anfang der 70er Jahre, hieß es in der Studie. Die Jugendarbeitslosigkeit sei auf einem Rekordhoch, und die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern wie Frankreich und Italien bleibe "weiter schlecht". Für die kommenden beiden Jahre müsse deshalb weiter mit einem schwachen Wirtschaftswachstum gerechnet werden. Die Chancen für eine schnelle Erholung des Automobilmarktes seien damit "null".

Schlechte Auslastung in Südeuropas Fabriken

Wegen der schwachen Nachfrage durch die Autokäufer werde die Auslastung der Autofabriken in Europa sogar so schlecht ausfallen, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht, hieß es in der Studie. In den Fabriken in Südländern wie Frankreich, Italien, Portugal oder Spanien werde die Auslastung der Standorte voraussichtlich von über 62 Prozent auf rund 58 Prozent sinken. Am schlechtesten werde das Jahr voraussichtlich für die italienischen Standorte ausfallen, mit einer Auslastung von 49 Prozent. In Frankreich seien die Fabriken schätzungsweise zu 51 Prozent ausgelastet.

Die Staatsschuldenkrise trifft in Europa vor allem Autohersteller, die ihre Fahrzeugen zu einem erheblichen Teil in südlichen Ländern verkaufen. Dies sind vor allem französische Hersteller oder italienische Automarken. In Deutschland ist insbesondere Opel stark von der Krise betroffen.

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