Außenhandel zu Jahresmitte wieder über Vorkrisenniveau

CORRECTION-CHINA-LOGISTICS-EXPORTS
16,5 Prozent Export-Plus im ersten Halbjahr. Brexit bisher ohne Auswirkungen, aber Exporte nach Frankreich rückläufig.

Österreichs Außenhandel nahm im ersten Halbjahr deutlich Fahrt auf und kehrte zum Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurück. Ende Juni lagen die Exporte 16,5 Prozent im Plus und die Importe 22,2 Prozent, geht aus Zahlen der  Statistik Austria am Dienstag hervor. Am stärksten stiegen die Importe aus China und Polen. Bei den Exporten verlor Frankreich an Bedeutung. Wichtigster Handelspartner, sowohl bei den Einfuhren als auch Ausfuhren, ist unverändert Deutschland.

"Kräftig in Fahrt"

"Österreichs Außenhandel ist kräftig in Fahrt und hat die Krise bereits deutlich hinter sich gelassen. Importe und Exporte legten im Juni 2021 nicht nur gegenüber dem von der Corona-Pandemie betroffenen Vergleichsmonat Juni 2020 zu, sondern lagen mit 27,3 Prozent bei den Einfuhren und 15,5 Prozent bei den Ausfuhren auch beträchtlich über dem Vorkrisenniveau vom Juni 2019", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Handelsbilanz-Defizit

Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis Juni 2021 laut vorläufiger Ergebnisse der Statistik Austria nominell bei 85,6 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 80,4 Mrd. Euro. Die starken Zuwächse in den Berichtsmonaten März 2021 (Einfuhr: +26,3%, Ausfuhr: +18,1%), April 2021 (Einfuhr: +50,2%, Ausfuhr: +40,4%), Mai 2021 (Einfuhr: +36,1%, Ausfuhr: +33,5%) sowie Juni 2021 (Einfuhr: +33,1%, Ausfuhr: +20,9%) trugen maßgeblich zur positiven Entwicklung des bisherigen Berichtsjahres bei, erklärte das Statistikamt. Das Defizit der Handelsbilanz stieg von 1,1 auf 5,3 Mrd. Euro.

Mehr Importe aus UK

Den Großteil des Außenhandels betreibt Österreich innerhalb der EU. Hier stiegen die Einfuhren um 20,9 Prozent auf 57,4 Mrd. Euro, die Ausfuhren um 17,3 Prozent auf 54,9 Mrd. Euro. Auch der Handel mit dem Vereinigten Königreich florierte trotz des EU-Austritts der Briten. Die Importe stiegen um 26,8 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro, die Exporte um 15,3 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro.

Länder-Ranking

Mit großem Abstand wichtigster Handelspartner ist Deutschland. Die Importe aus Deutschland stiegen um 17,7 Prozent auf 28,7 Mrd. Euro, die Exporte um 18,8 Prozent auf 24,9 Mrd. Euro. Die Einfuhren aus der Schweiz legten um 25,3 Prozent auf 5 Mrd. Euro zu, die Ausfuhren um 3,3 Prozent auf 4 Mrd. Euro. Aus Italien importierte Österreich Waren im Wert von 5,6 Mrd. Euro, ein Plus von 28,7 Prozent, umgekehrt exportierten Österreichs Firmen nach Italien Güter um 5,4 Mrd. Euro, ein Plus von 27,6 Prozent.

Aus Frankreich stiegen die Einfuhren um 23 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro, die Ausfuhren hingegen sanken gegen den allgemeinen Trend um 10,7 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Bei den Importen aus Polen gab es einen starken Anstieg um 38,5 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro, in die andere Richtung erhöhte sich der Handel um 23,2 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro.

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