Auf der Donau fahren erste Schiffe mit geringerer Beladung

Auf der Donau fahren erste Schiffe mit geringerer Beladung
Grund zur Nervosität sieht man bei der via donau aber noch länger keinen. Auch der Hafen Wien ist gelassen.

In Österreich ist die Situation nach wie vor noch ziemlich im grünen Bereich. Es gebe zwar erste Güterschiffe, die mit einer niedrigeren Beladung fahren müssen, das sei aber noch nicht außergewöhnlich und auch in den vergangenen Jahren vorgekommen, sagt Christoph Caspar, Sprecher der via donau. Die via donau ist die Österreichische Wasserstraßengesellschaft, die die Erhaltung und Entwicklung der Wasserstraße Donau zur Aufgabe hat. Von einer langen Niedrigwasserphase wie 2018 sei man aktuell noch weit entfernt.

Durchaus auffällig ist aber der Zeitpunkt der niedrigen Pegelstände: Denn die sind eigentlich für Herbst und Winter typisch, weil zu diesen Jahreszeiten das Schmelzwasser aufgebraucht ist. Die Donau hat geografisch einen Vorteil gegenüber dem Rhein, weil sie die Zubringerflüsse Inn, Enns und Traun hat. Außerdem lenkt die via donau laut Caspar das ganze Jahr mit Baggerungen und ähnlichen Maßnahmen den Wasserstrom auf der Donau.

Ob und mit welcher Beladung ein Schiff auf der Donau fährt, unterliegt übrigens keinen behördlichen Bestimmungen, sondern obliegt der Entscheidung des jeweiligen Schiffführers bzw. der Schiffführerin. Behördliche Sperren gibt es nur bei Eis oder Hochwasser. Neuralgische Punkte, an denen ein Befahren der Donau für die Schifffahrt kritisch werden kann, gibt es nur zwei, nämlich in der Wachau (Pegelstand bei Kienstock ) und östlich von Wien Richtung Grenze.

Dass weniger Schiffe aus dem Westen ankommen, bestätigt eine Sprecherin des Hafens Wien auf Nachfrage des KURIER. Das läge daran, dass viele Schiffe bereits ab Regensburg nicht mehr weiterfahren können, und die Ware dort auf vor allem Lkw umgeladen würde. Das spüre auch der Hafen Wien, denn in so einem Fall werde die Ware gleich direkt an den Kunden zugestellt. Allerdings sei es jetzt noch zu früh, um wirtschaftliche Auswirkungen zu prognostizieren. Immerhin sei das Geschäft ja ohnehin vielen Schwankungen unterlegen. „Wird auf einer Großbaustelle viel Stahl benötigt, und die Großbaustelle ist zu Ende, kommt auch weniger Stahl bei uns an“, so die Sprecherin. Sorgen bereite die aktuelle Situation dem Hafen jedenfalls noch keine.

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