Auch Schoeller Bleckmann Oilfield ist nicht gegen Corona immun

Ein Mitarbeiter bearbeitet ein Werkstück
Die Pandemie kostet dem Ölfeldausrüster ein Drittel des Umsatzes.

Der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) ist in einer jener Branchen tätig, die von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen sind. „Die größte Weltwirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg beeinflusst den Energieverbrauch, der zum Großteil durch Öl und Gas gedeckt wird“, sagt SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann. Und dieser ist in den vergangenen Monaten stark eingebrochen.

Niedriger Ölpreis

Das bekommen auch die Niederösterreicher zu spüren. Der Umsatz des Geschäftsjahres 2020 brach um ein Drittel auf 291 Mio. Euro ein, das Ergebnis drehte von plus 48 Mio. Euro auf minus 31 Mio. Euro. Rechnet man die Wertberichtigungen und Wechselkursverluste heraus, steht allerdings eine schwarze Null unter dem Strich, betont Grohmann. Ein Ergebnis, auf das er in einem so schwierigen Jahr stolz ist.

Durch den niedrigen Ölpreis investieren die Mineralölunternehmen nicht mehr in die Förderung, womit den Ölfeldausrüstern die Aufträge wegbrechen. Durch die Corona-Pandemie ging der Ölbedarf 2020 pro Tag um neun Mio. Barrel zurück. In anderen Krisen, wie der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/’09 waren es „nur“ ein bis zwei Mio. Barrel pro Tag.

Langsamer Anstieg

Die größten Auswirkungen hatten die Rückgänge auf den SBO-Standort in den USA, sagt Grohmann. Dort wurde die Mitarbeiterzahl um 40 Prozent reduziert. In Österreich wurden Leiharbeitskräfte abgebaut, Werkschließungen stehen nicht auf dem Programm. Derzeit hat SBO rund 1.100 Mitarbeiter, vor einem Jahr waren es noch 1.500.

Grohmann rechnet für 2021 mit einem zunehmend steigenden Energieverbrauch. „Das vierte Quartal 2020 war bereits besser als das zweite und dritte, wir sehen schon eine leichte Aufwärtsbewegung.“ Spätestens wenn die Industrieproduktion und das Wirtschaftsleben wieder anspringe, werde auch die Nachfrage nach Öl und Gas wieder steigen. Das erste Halbjahr werde aber noch von der Pandemie geprägt sein.

Mehr Volatilität

Für Grohmann, der SBO seit 20 Jahren leitet, ist die Volatilität im Öl- und Gasgeschäft jedoch nichts Neues. Nur eines habe sich in den vergangenen Jahren geändert: Wirtschaftsauf- und -abschwünge wechseln sich heute schneller ab als früher. Mit einem Liquiditätspolster von 300 Mio. Euro sieht er SBO aber gut aufgestellt.

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