AUA kämpfte im Sommer mit Gegenwind

++ THEMENBILD ++ AUSTRIAN AIRLINES AG (AUA) - BETRIEBSVERSAMMLUNG DER BELEGSCHAFT
In den wichtigen Sommermonaten konnte die AUA nicht an das Ergebnis des Vorjahres anknüpfen. Man erwartet aber ein positives Jahresergebnis.

Zusammenfassung

  • AUA erzielte nach drei Quartalen mehr Umsatz und ein positives EBIT von 74 Mio. Euro, trotz schwieriger geopolitischer Lage und ungünstiger Rahmenbedingungen in Österreich.
  • Im dritten Quartal sanken Umsatz und EBIT, während Fluggastzahlen und Auslastung leicht stiegen; Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit verbesserten sich deutlich.
  • Für den Sommerflugplan 2026 baut AUA die Kapazitäten mit zusätzlichen Flugzeugen aus und reagiert damit auf den Rückzug von Billigfluglinien aus Wien.

Die Austrian Airlines (AUA) hat nach drei Quartalen mehr Umsatz und ein positives Betriebsergebnis (EBIT) erzielt, im dritten Quartal alleine gingen Umsatz und EBIT dagegen zurück. Zu schaffen machten der Airline sowohl die "schwierige geopolitische Situation in einigen Kernmärkten als auch die weiter ungünstigen Rahmenbedingungen" am Standort Österreich, teilte das Unternehmen mit. Bei Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit kann die AUA indessen punkten.

"In den für uns so wichtigen Sommermonaten konnten wir nicht an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen", sagte AUA-CEO Anette Mann laut Aussendung vom Donnerstag. Die Chefin der Lufthansa-Tochter rechnet für das Gesamtjahr 2025 zwar mit einem positiven Ergebnis, "allerdings nicht in der Größenordnung, um die anstehenden Investitionen in Flugzeuge und Customer Journey aus eigenem Cashflow finanzieren zu können".

Nach drei Quartalen EBIT von 74 Mio. Euro

Nach drei Quartalen konnte die AUA ein positives EBIT von 74 Mio. Euro erzielen, zum Ende des Halbjahres 2025 stand noch ein Minus von 44 Mio. Euro zu Buche. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres lag das EBIT bei 73 Mio. Euro. Der Umsatz stand nach neun Monaten bei 1,93 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 4 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Im dritten Quartal alleine sank der Umsatz um 4 Prozent auf 754 Mio. Euro, das EBIT ging um 14 Prozent auf 118 Mio. Euro zurück. Die Zahl der Fluggäste stieg um 1 Prozent auf rund 4,7 Millionen, die Auslastung erhöhte sich um einen Prozentpunkt auf 88,2 Prozent.

Pünktlichkeit verbessert, Kapazitäten werden ausgebaut

Die Pünktlichkeit der AUA habe sich im dritten Quartal um 11,5 Prozentpunkte auf 79,9 Prozent verbessert. Auch die Kundenzufriedenheit sei deutlich über den Werten des Vorjahres gelegen, schreibt die Fluglinie.

Ihre Kapazitäten will die AUA im kommenden Sommer ausbauen. Von dem bestehenden Wetlease-Partner Air Baltic seien für den Sommerflugplan 2026 zwei zusätzliche Flugzeuge gesichert worden. Mit den erhöhten Kapazitäten reagiert die AUA laut eigenen Angaben auf den Rückzug anderer Billigfluglinien vom Standort Wien. Die ungarische Wizz Air hatte im September ihren Rückzug aus Wien bekannt gegeben und auch Ryanair zieht Maschinen aus Wien ab.

Quartalsgewinn von AUA-Mutter Lufthansa leicht gesunken

Der AUA-Mutterkonzern Lufthansa hat trotz eines Rekordumsatzes im dritten Quartal weniger Gewinn verbucht. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 11,2 Milliarden Euro zu, wie die Lufthansa am Donnerstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit rund 1,3 Milliarden Euro aber leicht unter Vorjahr, das Konzernergebnis sank aufgrund von Steuereffekten stärker um zwölf Prozent auf 966 Millionen Euro. Die Zahlen entsprechen damit den Erwartungen von Analysten.

Die Passagierairlines erwirtschafteten einen Gewinn auf Vorjahresniveau. Dabei sorgten niedrigere Treibstoffkosten und ein stabilerer, pünktlicher Betrieb für Entlastung, während eine schwächere Nachfrage auf den wichtigen Nordatlantikrouten den Erlös dämpfte. Im vierten Quartal sei die Premiumnachfrage nach höheren Buchungsklassen stabil bei hohen Vorausbuchungen.

Deutlich weniger verdiente die Wartungstochter Lufthansa Technik. Das Betriebsergebnis sank um 31 auf 130 Millionen Euro, weil Zölle und negative Wechselkurseffekte belasteten. Der MDax-Konzern bestätigte den Jahresausblick eines deutlichen operativen Gewinnanstiegs.

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