Tyrolean

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AUA-Konzern

Tyrolean schließt Tiroler Verwaltung

Die Administration wird zur Gänze nach Wien verlagert. 100 Mitarbeiter müssen übersiedeln – oder gehen.

03/27/2013, 03:48 PM

Das Gerücht kursiert seit Tagen, nun ist es offiziell: Die Rationalisierungen im AUA-Konzern gehen weiter. Diesmal sind Tyrolean-Jobs betroffen. Die Innsbrucker Tyrolean-Verwaltungszentrale wird aufgelassen, die Verwaltung ganz am zweiten Standort in Wien konzentriert.

In Innsbruck sind 100 der rund 400 Mitarbeiter betroffen. Ihnen wird angeboten, nach Wien zu übersiedeln, teilten die Austrian Airlines mit. Wer nicht mitgeht, kann einen Sozialplan in Anspruch nehmen. Die Umsiedlung soll in einem Jahr über der Bühne sei. In Innsbruck verbleiben unter anderem die Tyrolean-Technik/Flugzeugwartung, Crewbasis sowie das Call Center.

AUA-Chef und Tyrolean-Aufsichtsrat Jaan Albrecht sprach von einem "mutigen und zugleich schmerzhaften" Schritt. Tyrolean-Chef Klaus Froese habe für sein Konzept die vollste Unterstützung des AUA-Vorstands.

Der Konzern war Ende 2012 mit 540 Beschäftigten weniger unterwegs als vor Jahresfrist. Mit dem umstrittenen Flugbetriebsübergang von Austrian auf Tyrolean ist voriges Jahr arbeitsrechtlich auch das fliegende Personal der AUA auf Tyrolean übergegangen.

"Eine zutiefst miserable Art der AUA-Spitze." AK-Präsident Zangerl

In der Arbeiterkammer Tirol herrscht helle Empörung. Dass die Tyrolean-Belegschaft in Innsbruck alle Sparmaßnahmen des Konzerns vorbildlich mitgetragen habe und "jetzt mit der Schließung bestraft" werde, sei „eine zutiefst miserable Art der AUA-Spitze", sagte AK-Präsident Erwin Zangerl. Umso mehr, da die Tyrolean ja für die AUA der Rettungsanker für das Fortbestehen gewesen sei.

Wenn jetzt angeboten werde, die betroffenen 100 Mitarbeiter könnten ja nach Wien wechseln, sei das "Zynismus pur", erklärte der AK-Präsident. "Hier hängen Familien und Schicksale, die man nicht mit einem Federstrich abhaken kann, wie das die Geschäftsführung auf dem Papier tut", so Zangerl.

Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (V) hat einen Appell an den AUA-Chef gerichtet: "Ich appelliere an Albrecht, zu seinen Ankündigungen zu stehen und Handschlagqualität zu wahren", forderte Platter am Mittwoch.

Auch der ÖGB Tirol kritisierte, dass "Lügenbarone" die Beschäftigten an der Nase herumgeführt hätten.

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