"Huffington Post": Schluss mit anonymen Kommentaren

Arianna Huffington spricht auf einer Bühne hinter einem Rednerpult.
Ab Mitte September sollen anonyme Kommentare unterbunden werden. Kritik von Datenschützern.

In der " Huffington Post" soll es künftig keine anonymen Kommentare mehr geben. In einem Gastbeitrag in der "taz" verteidigte Chefredakteurin Arianna Huffington ihre diesbezüglichen Pläne. "Die freie Meinungsäußerung steht den Personen zu, die für ihre Aussagen einstehen und sich nicht hinter Anonymität verstecken", schreibt Huffington in der Wochenendausgabe der deutschen Zeitung. Ab Mitte September sollen anonyme Kommentare unterbunden werden. Eine Klarnamenpflicht im Netz ist äußerst umstritten, Datenschützer lehnen sie entschieden ab.

Die Möglichkeit, sich anonym im Netz zu bewegen, sei "konstituierend für den Grundrechts- und Datenschutz", schreibt der netzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag in der "taz". Angesichts weltweiter Datenskandale erfülle das eine wichtige Schutzfunktion. Auch Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter in Schleswig-Holstein, lehnt eine Klarnamenpflicht ab. Gegen Facebook, das von seinen Nutzern verlangt, sich unter echtem Namen anzumelden, konnte er sich allerdings gerichtlich nicht durchsetzen, da für den Datenschutz des sozialen Netzwerks Irland zuständig ist.

Bisher sind die Kommentare in der " Huffington Post" von rund 40 Mitarbeitern moderiert worden. "Nun wollen wir einen Schritt weitergehen, um unsere Plattform weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse des erwachsenen Internets anzupassen", schreibt Huffington. Im Herbst will die Medienunternehmerin gemeinsam mit dem Internetkonzern Tomorrow Focus auch in Deutschland eine Ausgabe der "Huffington Post" herausbringen.

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