Im Bett nur Gedrucktes

epa03074039 President and Editor-in-Chief of The Huffington Post Media Group, Arianna Huffington attends a news conference for the launch of the French version of US news and opinion website the Huffington Post, dubbed 'Le Huffington Post' in Paris, France, 23 January 2012. EPA/IAN LANGSDON
Arianna Huffington im Handelsblatt-Interview.

Vor der deutschen Bundestagswahl im Spätherbst soll es losgehen: Die US-Internetzeitung Huffington Post startet (zusammen mit Focus Online/ Burda) einen deutschen Ableger. In einem Interview mit dem Handelsblatt sprach Medienmacherin Arianna Huffington nun ausführlich über die bevorstehende Expansion.

Dem Vorwurf, dass die Huffington Post – die u. a. auf Links zu Artikeln anderer Medien setzt – Mitbewerbern Inhalte wegnehme, weist sie darin zurück: „Wir achten sehr darauf, dass wir immer die Quelle von allen Inhalten angeben und den Link zum originären Artikel veröffentlichen.“ Die Übernahme einer Geschichte in der „Huff Post“ verschaffe einem Medium mehr Klicks. Deutsche Verlage sollten sich auf ihren Markteintritt freuen: „ Ich bekomme jede Menge Links mit der Bitte, sie auf unsere Seite zu setzen.“ Auch dass ihr Medium mit Gratisangeboten den Journalismus zerstöre, lässt Huffington nicht gelten: „Wir investieren enorm viel in unsere Journalisten.“

Mangelnde Innovationen bei Print

Die Print-Krise führt Huffington auch auf mangelnde Innovationen rund um das Geschäftsmodell zurück. Insgesamt sei sie aber „gar nicht so skeptisch für Print“: „Die besten Zeitungen werden überleben. Ich lese jeden Morgen sieben Zeitungen. Und wenn ich reise, dann liebe ich es, Papier zu lesen, Dinge zu unterstreichen. Ich bin fest davon überzeugt, dass man sich auch mal von der Technologie lösen muss – deshalb lese ich im Bett nie etwas auf dem Ipad, sondern nur Gedrucktes.“ Auch dass soziale Medien traditionelle ersetzen werden, glaubt Huffington nicht: „Unser Gehirn sieht immer nur ,entweder/ oder‘, aber die Wirklichkeit ist ,sowohl / als auch‘.“

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