ÖGB: "Zwischenparken beim AMS ist ein System mit fatalen Folgen"
Nachdem AMS-Chef Johannes Kopf im KURIER-Interview Maßnahmen zur Eindämmung der Kurzzeit-Arbeitslosigkeit forderte, meldete sich am Dienstag auch der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) zu Wort. Wie berichtet, wurden allein über den Winter in den letzten drei Jahren im Schnitt 64.500 Menschen mit Wiedereinstellzusage vorübergehend gekündigt.
"Das ist kein saisonales Naturgesetz, das ist fast schon ein Geschäftsmodell auf Kosten der Beschäftigten und des Sozialstaats“, kritisiert ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth in einer Aussendung. Die Kosten für Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und die Sozialversicherungsbeiträge müsste das AMS zahlen. Laut einer aktuellen WIFO-Studie geht es um 700 Millionen Euro.
In die Arbeitslosigkeit schicken, um Kosten zu sparen
Unternehmen würden Beschäftigte bei Auftragsrückgängen in die Arbeitslosigkeit schicken, um Kosten zu sparen – teilweise sogar, um Feiertagsentgelt zu umgehen. "Wenn ein Unternehmer offen sagt, er überlege, wer sich freie Tage ‚verdient‘ hat, dann ist das nichts anderes als der bewusste Missbrauch von Arbeitnehmer:innenrechten“, kritisiert Schuberth weiter.
Wie AMS und AK fordert auch der ÖGB Konsequenzen für Betriebe, die systematisch zwischenparken. Diese sollen höhere Beiträge in die Arbeitslosenversicherung zahlen. "Zwischenparken ist kein Randthema – es ist System mit fatalen Folgen, weil es zulasten von Weiterbildung und Qualifizierung geht“, betont Schuberth:
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