Arbeiten an Nord Stream 2 in deutschen Gewässern beendet
Russland kommt mit dem Bau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 trotz der US-Sanktionsdrohungen voran. Der Abschnitt des Projekts in deutschen Gewässern sei abgeschlossen, teilte die Pipeline-Gesellschaft am Montag mit.
Zuvor hatten Daten des Anbieters Refinitiv gezeigt, dass das russische Schiff "Fortuna", das die Rohre verlegt, die Baustelle in der Ostsee - ein Abschnitt von 2,6 Kilometern - verlassen habe.
Das Schiff ist demnach nun auf der Fahrt zum Hafen in Wismar. Es soll Mitte Jänner den Bau in dänischen Gewässern fortsetzen. Das Schiff hatte Anfang des Monats die Arbeiten an der Pipeline wieder aufgenommen, die russisches Gas nach Westeuropa pumpen soll. Sie waren vor einem Jahr auf Druck der USA weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Leitung ist zu rund 90 Prozent fertig, etwas mehr als 100 Kilometer fehlen noch.
Zuletzt hieß es aus Washington, dass die US-Regierung weitere Sanktionen vorbereite und europäische Verbündete und Privatunternehmen dazu dränge, die Arbeiten am Bau der Pipeline zu stoppen. Den USA ist die Leitung ein Dorn im Auge. Die Regierung des scheidenden Präsidenten Donald Trump wie auch Kongressabgeordnete beider Parteien beklagen, dass sich die Europäer von russischem Erdgas abhängig machen.
Auch der designierte Präsident Joe Biden hat in der Vergangenheit das Projekt kritisiert. Gleichzeitig wollen die USA eigenes Erdgas nach Europa verkaufen.
OMV beteiligt
Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland und soll russisches Erdgas nach Westeuropa bringen. Hinter dem Projekt steht der russische Staatskonzern Gazprom, der die Hälfte der geplanten Gesamtkosten stemmen soll. Die andere Hälfte finanzieren die europäischen Energieunternehmen Wintershall Dea, OMV, Uniper, Royal Dutch Shell und Engie.
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