Im Vergleich zu vielen Staatsanleihen spielt die Bonität bei Herausgebern von Unternehmensanleihen eine größere Rolle. Ratingagenturen bewerten und beschreiben die Wahrscheinlichkeit, mit der der Emittent nach Ende der Laufzeit das investierte Kapital zurückzahlen kann. „Die Bonität der einzelnen Unternehmen wird von Rating-Agenturen überprüft und eingestuft, das Ergebnis wirkt sich auf die Gestaltung der Anleihekonditionen aus. Staaten wird im Allgemeinen eine höhere Bonität als Unternehmen attestiert“, so Alois Steinböck, Chief Investment Officer von Amundi Austria.
Selbst Unternehmen mit hervorragender finanzieller Ausstattung müssen daher zumeist mehr Zinsen für ihre Anleihen bezahlen als Staaten mit ähnlicher Bonitätsstufe. Im Vergleich zu gut bewerteten Staatsanleihen können Unternehmensanleihen aufgrund ihrer niedrigeren Bonität deshalb oft eine höhere Rendite bieten. Investoren sollte bewusst sein, dass höhere Zinsen jedoch im Allgemeinen auch mit mehr Risiko verbunden sind.
„Um das Ausfallrisiko zu minimieren, sind Anleihenfonds eine gängige Anlagemöglichkeit. Aufgabe eines Anleihefonds ist es, einen bestimmten Anleihemarkt mit breiter Streuung abzudecken. Das bezieht sich sowohl auf die Emittenten als auch auf die Laufzeiten. Das einbezahlte Kapital wird in der Regel vollständig in Anleihen investiert“, erklärt Wolfgang Zemanek, Leiter Anleihenfonds bei der Erste Asset Management.
Und weiter: „Gemischte Fonds vereinen die Vorteile von unterschiedlichen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und alternative Investments. Die Aufteilung dieser Anlageklassen wird dabei von Expertinnen und Experten in der Erste Asset Management aktiv gesteuert. Je nach Einschätzung des wirtschaftlichen Umfelds und der Attraktivität der Anlageklassen werden die Quoten der Aktien, Anleihen und alternativen Investments laufend angepasst. Man braucht sich daher nicht selbst Gedanken machen, ob es gerade besser ist, Aktien oder Anleihen zu erwerben oder etwas anderes und ob jetzt der ’richtige Zeitpunkt’ ist.“ Die persönlichen Umstände und die Risikoneigung sollten allerdings immer wieder überprüft und die Anlagestrategie dahingehend angepasst werden.
Anleihen, die als „Investment Grade“ eingestuft werden, sind tendenziell weniger riskant als solche, die als „High Yield“ bezeichnet werden. Hochverzinsliche Anleihen bieten in der Regel höhere Renditen, sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden, da bei den Emittenten ein höheres Ausfallrisiko anzusetzen ist.
„Aktuell lassen sich für Euro Investment Grade rund 4,2 Prozent Rendite p. a. erzielen, im Euro High-Yield-Bereich sogar rund 7,6 Prozent Rendite p. a.“, sagt
Steinböck. Für einen in Europa ansässigen Anleger sind sie daher im Vergleich mit US-amerikanischen, britischen oder japanischen Anleihen derzeit besonders attraktiv. Dass europäische Anleihen außerdem ein höheres Maß an Diversifizierung aufweisen, ist ein zusätzlicher Bonus.
Kommentare