Worum geht es dabei? Jeder siebente Pensionist in der EU ist armutsgefährdet, nur 27 Prozent der EU-Bürger haben bisher privat vorgesorgt. Besonders bei Frauen ist die Pensionslücke gegenüber Männern enorm (40 % in Österreich).
Die EU will einerseits die Altersarmut bekämpfen und gleichzeitig mit den bei PEPP eingezahlten Geldern den EU-Kapitalmarkt stärken.
Diese Grundidee gab es seinerzeit in Österreich auch schon bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge, die aber in der Praxis nicht wirklich funktioniert.
Was unterscheidet PEPP von anderen Produkten? Die Zukunftsvorsorge krankt an der strikten Kapitalgarantie, dem geringen Aktienanteil und an der Beschränkung (im Wesentlichen) auf die Wiener Börse. Fondsgebundene Lebensversicherungen haben keine Steuerförderung für die Verrentung und oft keine Lebenszyklus-Modelle mit Umschichtungen von Aktien in Anleihen.
All dies wird bei PEPP flexibler, schwärmt Grawe-Vorstand Peter Ladreiter, der an seinen ersten beiden Produkten arbeitet. „Vor allem lässt PEPP die Lebenszyklus-Modelle zu. Das ergibt ganz andere Möglichkeiten, Rendite zu erwirtschaften.“
Was kann PEPP konkret?Als Standardprodukt soll nach EU-Vorgaben ein Basis-PEPP angeboten werden – mit einem strikten Kostendeckel von einem Prozent pro Jahr. International tätige Menschen können ihr PEPP leicht von einem EU-Land ins nächste mitnehmen. Statt der strikten Kapitalgarantie wird mit Wahrscheinlichkeiten und Zielwerten operiert.
Der Anbieter muss z. B. garantieren, dass er über 40 Jahre mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent die Inflation übertrifft. Das schaffe viel Flexibilität. Und durch „den Risikoausgleich über die Zeit wird die durchschnittliche Aktienquote bei 75 bis 80 Prozent liegen können“, so Ladreiter.
Wird es für PEPP auch Förderungen geben? Höchstwahrscheinlich ja, heißt es im Finanzministerium. Einen Steuervorteil bei Verrentung erwartet die Branche. Sollten zusätzlich die Prämien gefördert werden, wie bei der Zukunftsvorsorge, wäre „das eine Sensation“, sagt der Experte.
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