Ukraine-Flüchtlinge arbeiten vor allem in Niedriglohnbranchen
Seit 21. April haben geflüchtete Personen aus der Ukraine freien Arbeitsmarktzugang in Österreich. Sie sind somit EU-Bürgern gleichgestellt. Das heißt, Unternehmen brauchen keine Bewilligung durch das AMS mehr, wenn sie Personen mit einem Ausweis für Vertriebene beschäftigen wollen. Diese wiederum können jede Arbeit annehmen, auch Leiharbeit.
Das AMS erwartet sich durch Entfall der Bürokratie-Hürden und die Anstellung bei Zeitarbeitsfirmen zusätzlichen Schub für den Arbeitsmarkt. Vor allem sollten die Jobsuchenden vermehrt in jene Berufe kommen, für die sie auch qualifiziert sind. Derzeit arbeiten überdurchschnittlich viele Kriegs-Vertriebene – der Großteil davon sind Frauen – im Niedriglohnsektor, wie aktuelle AMS-Zahlen zeigen.
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13.422 Bewilligungen
Demnach waren Ende März (aktuellste Zahl) insgesamt 13.422 Beschäftigungsbewilligungen für aus der Ukraine geflüchtete Personen aufrecht. Davon waren 8.973 tatsächlich in einer aufrechten Beschäftigung. Der Rest hatte entweder den Job noch nicht angetreten oder schon wieder beendet. Die Zahl ist zuletzt nur noch leicht gestiegen.
Auffällig ist, dass fast ein Drittel der Beschäftigten (2.812) in der Gastronomie und Hotellerie arbeiteten. Weitere knapp 1.300 arbeiteten in diversen Hilfsberufen, weitere 1.200 in der Gebäudereinigung. Für viele nur eine vorübergehende Notlösung. Innerhalb von Österreich gibt es eine höchst ungleiche Verteilung: Wien und Oberösterreich beschäftigen fast die Hälfte aller Ukrainer, Kärnten (371) und das Burgenland (70) hingegen kaum welche.
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