Trenkwalder hat auch Skilehrer im Angebot

30 Skischulen profitieren von gesetzlichem Schlupfloch in Liechtenstein.

Die in der Amazon-Affäre heftig kritisierte österreichische Leiharbeitsfirma Trenkwalder ist in Tirol nun in einer anderen Sache ins Gespräch geraten. Einem Bericht von ORF Radio Tirol zufolge sollen hunderte Tiroler Skilehrer über die Liechtensteiner Filiale der Personalvermittlerfirma für heimische Skischulen arbeiten.

An die 30 Skischulen sollen dadurch von einem gesetzlichen Schlupfloch profitieren, weil Aufwandsentschädigungen wie beispielsweise Fahrtkosten im Fürstentum steuer- und sozialversicherungsfrei seien.

Nettolohn höher als Bruttolohn

Angestellt würden die Skilehrer über die Leiharbeiterfirma. Trenkwalder mache die Dienstverträge und stelle den Skischulen ihre eigenen Arbeitskräfte zur Verfügung. Bei der Gebietskrankenkasse würden sie zwar angemeldet, abgerechnet werde aber über Liechtenstein. Durch den Umweg über das Fürstentum bekämen die Skilehrer diese Aufwandsentschädigungen brutto für netto ausbezahlt. Dadurch sei der Nettolohn oftmals höher als der Bruttolohn, hieß es.

Durch dieses Modell würden sich die Skischulen zudem die teure Lohnverrechnung ersparen. Gegenüber dem ORF versicherte der Präsident des Tiroler Skilehrerverbands, Richard Walter, dass dieses Modell geprüft und für legal befunden worden sei. Auf die Arbeitsbedingungen der Skilehrer hätte das Leiharbeitersystem von Trenkwalder keine Auswirkungen, ein Vergleich mit Amazon-Bedingungen sei nicht zulässig, erklärte Walter.

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