Acredia warnt vor Insolvenzwelle ab Herbst

Fast 5.000 Unternehmen meldeten Insolvenz an
Der Kreditversicherer rechnet bis 2021 mit einem Anstieg der Insolvenzanträge um 20 Prozent.

Der Kreditversicherer Acredia rechnet "spätestens ab dem Herbst" mit einem Anstieg der Insolvenzen. Bislang gibt es zwar um ein Viertel weniger Insolvenzanträge, bis zum Jahresende wird aber ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Im Zeitraum bis 2021 könnten die Zahl der Pleiten relativ zu 2019 um 20 Prozent steigen.

Der aktuelle Rückgang hat einen einfachen Grund: In Anbetracht der Corona-Krise sind die Antragspflichten derzeit ausgesetzt. Der Kreditschutzverband (KSV) warnte deswegen schon im Juni vor wirtschaftlichen Folgeschäden durch Insolvenzverschleppungen.
 

Auch international herrsche laut der Aussendung noch "die Ruhe vor dem Sturm". Den Einbruch erwartet der Euler Hermes Konzern, zu dem Acredia gehört, im dritten Quartal. Weltweit wird für die beiden Jahre 2020 und 2021 ein kumulierter Anstieg um insgesamt 35 Prozent prognostiziert. Am düstersten sind die Aussichten in den USA (+57 Prozent).

Acredia empfiehlt der heimischen Bundesregierung rund um Kreditversicherungen eine rasche Lösung nach deutschem Vorbild: "Dort übernimmt der Staat 90 bis 100 Prozent des Risikos, die Kreditversicherer geben im Gegenzug 65 Prozent der Prämieneinnahmen an den Bund ab." So könnten "stabile Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Österreich" geschaffen werden. Es gehe um die Ermöglichung und Sicherstellung österreichischer Geschäfte, Umsätze und Arbeitsplätze sowie den Erhalt von Lieferketten", so Acredia-Vorstand Ludwig Mertes.

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