Der 500er steht vor dem Aus

Mehrere 500-Euro-Scheine liegen übereinander.
Notenbanker der EZB sollen den Beschluss bereits gefasst haben.

Die Hinweise mehren sich, dass der 500-Euro-Schein bald der Vergangenheit angehört. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), das oberste Beschlussorgan der EZB, hat vor kurzem mit großer Mehrheit eine entsprechende Absichtserklärung beschlossen. Das berichtet das Handelsblatt online. Eine endgültige Entscheidung soll es in einigen Monaten geben.

Eine Grafik zeigt die Anzahl der Banknoten und Münzen in Österreich im Umlauf.
Bargeld Euro
Der 25-köpfige Rat hat demnach zunächst den Banknotenausschuss beauftragt, die technischen Details zu klären, wie der 500-Euro-Schein aus dem Verkehr gezogen werden kann. Denn so einfach geht das nicht. Aktuell machen 500-Euro-Scheine etwa ein Drittel des Wertes der Banknoten, die sich im Umlauf befinden, aus. Um sie zu ersetzen, sind zwischen drei und sechs Milliarden neue Banknoten nötig - je nachdem, auf welche Scheine man ausweicht. Daher könnte eine kurze Übergangsfrist zu Problemen führen.

Es gibt noch eine zweite Variante. Derzeit plant die EZB eine Serie neuer Banknoten. Sie hat bereits die 5, 10 und 20-Euro-Scheine erneuert, die alten Scheine werden sukzessive eingezogen. Eigentlich sollten Schritt für Schritt auch die Banknoten mit höherem Nennwert (50, 100, 200 und 500 Euro) erneuert werden. Die Notenbank könnte nun aber die Vorbereitungen für den neuen 500-Euro-Schein stoppen und den weiteren Druck einstellen, schreibt die Zeitung.

Einfache Mehrheit reicht

Die endgültige Entscheidung über die Zukunft des 500-Euro-Scheins trifft der EZB-Rat mit einfacher Mehrheit. Diese gilt angesichts des klaren Auftrags an den Banknotenausschuss als sicher, so das Handelsblatt.

Der 500er soll abgeschafft werden, da er der Meinung von Fachleuten zufolge vor allem für illegale Geschäfte und Terrorismusfinanzierung verwendet werde. Die österreichische sowie die deutsche Notenbank haben sich gegen eine Abschaffung ausgesprochen. Finanzminister Hans Jörg Schelling steht der Debatte neutral gegenüber.

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