2300 Bauern pro Jahr geben auf

Ein Traktor mit Anhänger fährt über ein Feld mit Salatpflanzen.
Das Bauernsterben nimmt kein Ende, übrig bleiben immer größere Betriebe.

Ein seit Jahrzehnten anhaltender Trend hat sich auch bei der jüngsten "Agrarstrukturerhebung 2013" der Statistik Austria bestätigt: Das Bauernsterben nimmt kein Ende, übrig bleiben immer größere Betriebe. Die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe ist gegenüber der letzten Erhebung 2010 um 3 Prozent auf 167.500 gesunken.

Der Betriebsrückgang hat sich jedoch etwas verlangsamt. Seit 1995, dem Jahr des EU-Beitritts Österreichs, habe sich die Anzahl um rund 71.600 Betriebe bzw. 30 Prozent reduziert, in den letzten zehn Jahren nur mehr um 22.900 Betriebe bzw. 12 Prozent. Seit 2003 gaben demnach durchschnittlich rund 2300 Landwirte pro Jahr ihren Hof auf bzw. verkauften oder verpachteten ihre Betriebe. Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe werden überwiegend – laut vorläufigen Ergebnissen der Erhebung zu 92 Prozent – als Familienbetriebe geführt.

Der Trend in der eher klein strukturierten heimischen Landwirtschaft zu immer größeren Betrieben hält an: Wurde 1995 von einem Betrieb im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 31,8 Hektar bewirtschaftet, so waren es 2013 bereits 43,5 Hektar. Die Gesamtfläche verringerte sich allerdings von 7,53 auf 7,26 Millionen Hektar, ein Minus von 3,6 Prozent.

Ähnlich verlief die Entwicklung bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerland, Haus- und Nutzgärten, Dauerkulturen, Dauergrünland), wo eine Steigerung der durchschnittlichen Betriebsgröße von 15,3 Hektar auf 19,0 Hektar erhoben wurde. Die Gesamtfläche verringerte sich deutlich um 19 Prozent von 3,43 auf 2,77 Mio. Hektar.

Weniger Rinder und Schweine, mehr Schafe und Ziegen

Viele Schweine drängen sich in einem Stall.
Schweinezucht in Österreich am 12.03.2013
Der Trend zu größeren Einheiten ist auch bei der Tierhaltung zu beobachten. Allerdings ging der gesamte Bestand an Rindern und Schweinen um 16 Prozent auf knapp 2 Millionen bzw. 19 Prozent auf 3 Millionen zurück.

Anders in der Schaf- und Ziegenhaltung: Hier sind nicht nur deutlich höhere durchschnittliche Bestände, sondern auch absolut höhere Gesamtbestände als in der Vergangenheit festzustellen.

Ein Maiskolben wächst auf einem Feld.
Ein Maiskolben reift am 03.09.2013 auf einem Feld in Sevelen (Nordrhein-Westfalen) auf einem Feld. Wegen der Hitze und Trockenheit in den letzten Wochen rechnen die Bauern mit einer bis zu 20 Prozent geringeren Maisernte. Foto: Roland Weihrauch/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die weltweiten Nahrungsmittelpreise sind im ersten Quartal 2014 deutlich angestiegen. Im Durchschnitt waren Nahrungsmittel vier Prozent teurer als in den letzten drei Monaten 2013, teilte die Weltbank am Donnerstag mit. Es war der erste Anstieg seit dem bisherigen Rekord-Preishoch im Sommer 2012. Weizen verteuerte sich seit Jahresbeginn den Angaben zufolge um 18 Prozent, Mais um 12 Prozent.

Hintergrund sind laut der Weltbank wachsende Sorgen um Wetterextreme wie Dürren, eine gestiegene Nachfrage und auch die Ukraine-Krise.

Die Ukraine ist der sechstgrößte Weizen- und der drittgrößte Mais-Exporteur der Welt. Bisher habe die Krise in dem Land die Ausfuhren nicht beeinträchtigt, erklärte die Weltbank. Solle die Unsicherheit jedoch wachsen, könne sich dies auf die Produktion und die Exporte auswirken, warnte die Organisation.

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