200 Millionen Eigenkapital für den Mittelstand

200 Millionen Eigenkapital für den Mittelstand
Hilfe für finanzschwache Betriebe. Die Raiffeisen Bank International und C-Quadrat legen Beteiligungsfonds auf.

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und dem anschließenden Lockdown ist es offensichtlich geworden: Österreichs Betriebe leiden unter einem Mangel an Eigenkapital. „Eigenkapital hatte in der Vergangenheit nicht den Stellenwert, den es bräuchte.

Covid macht dieses Problem noch deutlicher und dringender“, sagt der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Johann Strobl. Die RBI will nun im Einklang mit den Maßnahmen der Regierung helfen, dieses Problem zu lösen.

Gemeinsam mit der heimischen Investmentgesellschaft C-Quadrat wird der Austrian Growth Capital Fund aufgelegt. „C-Quadrat-Chef Alexander Schütz hatte eine vergleichbare Idee vorbereitet. Wir haben nun unsere Kräfte gebündelt“, erklärt Strobl. Das helfe auch, bankseitig Interessenskonflikte zu vermeiden.

Auch für Schütz ist es ein „logischer Schritt, gemeinsam vorzugehen“. Die RBI habe ebenfalls viele Kontakte zu institutionellen Investoren wie Banken, Versicherungen oder Stiftungen. Denn der Fonds, der von C-Quadrat und der Kathrein Bank vertrieben wird, richtet sich nur an diese Zielgruppen. Ein Vertrieb an Privatkunden ist zunächst – auch aus rechtlichen Gründen – nicht vorgesehen.

Start im Frühjahr

Der Fonds soll ein Volumen von 200 Millionen Euro haben und davon 25 Millionen von der RBI bekommen. Erste Investments soll es im Frühjahr 2021 geben. „Wir schauen uns bereits Unternehmen an“, so Strobl.

Geplant seien Minderheitsbeteiligungen, in Ausnahmefällen seien auch mehr als 50 Prozent möglich. Mit dem Geld sollen u.a. neue Ideen umgesetzt werden. Ziel sei der erfolgreiche Verkauf der Beteiligung nach einigen Jahren, etwa über die Börse.

Nicht börsenotiert

Der Schwerpunkt der Investments liegt auf heimischen Unternehmen, die mindestens zwei Millionen Euro Jahresumsatz machen, nicht mehr als 1.500 Mitarbeiter haben, weder börsenotiert noch im Immobilienbereich tätig sowie mehr als zwei Jahre am Markt sind.

Den Investoren winkt laut Schütz eine zweistellige Rendite. Dass diese erzielbar sei, erkenne man an der Performancegebühr, die erst ab acht Prozent schlagend werde. „Die Nachfrage nach Private Equity (Beteiligungskapital, Anm.) ist stark gestiegen“, so Schütz. „Grund ist die hohe Rendite bei überschaubaren Risiken.“

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