Öko-Test: Wie giftig Reiswaffeln wirklich sind
Als bekömmlicher Snack für zwischendurch sind Reiswaffeln vor allem bei Eltern enorm beliebt. Doch das gute Image der gepoppten Getreide-Plätzchen trügt. Bereits im Jahr 2010 wurden die Waffeln von der Zeitschrift Öko-Test geprüft - mit erschreckendem Ergebnis. In einigen Produkten steckte zu viel Arsen. Zwei Folgeuntersuchungen bestätigten die Schadstoffbelastung.
Giftiges Halbmetall
Arsen ist laut AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) ein Halbmetall, das vor allem wegen seiner Giftigkeit bekannt ist. In der Natur kommt es als Bestandteil vieler Mineralien vor und gelangt unter anderem durch Vulkanausbrüche in die Atmosphäre. Arsen kommt in verschiedenen Formen vor (anorganisch und organisch), die unterschiedlich giftig sind. Im Boden ist vorwiegend die giftigere, krebserregende Form, das anorganische Arsen, zu finden. Im Wasser treten überwiegend organische Arsenverbindungen auf. Aufgrund des Arsengehaltes im Boden, der Atmosphäre oder des Wassers welches zur Bewässerung verwendet wird, kann Arsen in pflanzliche Lebensmittel gelangen.
Einheitlich schlechte Testergebnisse
2012 testete Öko-Test Reiswaffeln erneut, allerdings mit einer differenzierteren Methode, mit der getrennt nach organischem und anorganischem Arsen gesucht wurde. Das Ergebnis: In allen 20 Waffeln wurde krebserregendes Arsen gefunden, meist in "erhöhten" oder "stark erhöhten" Mengen. Mehr als die Hälfte fiel mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Schuld an dem miesen Abschneiden sei das Produkt als solches und Schlamperei seitens der Hersteller.
Auch ein aktueller Test vom Oktober 2016 stellt den getesteten Produkten ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Das Gift ist noch immer in den meisten Produkten enthalten. Nur bei einem einzigen Produkte waren die Grenzwerte unbedenklich - die Waffeln von Hipp wurden demnach mit "Sehr gut" bewertet.
Zu sofortigen Vergiftungserscheinungen kommt es beim Verzehr der Waffeln nicht, die Familien-Plattform Welovefamily warnt dennoch davor, dass der regelmäßige Konsum die Gesundheit erheblich schädigen und Erkrankungen wie Krebs fördern kann. Besonders bei Babys und Kleinkindern sollten Eltern vorsichtig sein, weil sie noch empfindlicher auf Schadstoffe reagieren.
Der Arsengehalt in Reis und Reisprodukten wird auch von der AGES kritisch beurteilt. Es wird dazu geraten "Reisprodukte wie Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nur gelegentlich und nicht täglich zu verzehren".
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