Nach Tod von Xatar: Petition fordert Umbenennung von Straße in Bonn

Die deutsche Musikszene verabschiedet sich von Rap-Legende Xatar. Im Netz werden ergreifende Posts geteilt.
Im Alter von 43 Jahren ist Rapper und Unternehmer Xatar verstorben. Der Musiker sei tot in einer Wohnung aufgefunden worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Er hinterlässt eine Ehefrau und seine fünf Kinder.
Staatsanwaltschaft ermittelt nach Tod
Laut Informationen der Bild wurde der Rapper am Donnerstag, dem 8. Mai, gegen 18:30 Uhr leblos in einer Kölner Wohnung aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Es soll klären, ob es Hinweise auf "ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden" am Tod des Rappers gibt. Zu diesem Zweck sei auch eine erste Obduktion durchgeführt worden.
Was war die Todesursache?
Erste Ermittlungen deuten nicht auf ein Fremdverschulden hin, da äußerlich keine Anzeichen von Gewalt erkennbar waren. Eine weitere Obduktion sowie ein chemisch-toxikologisches Gutachten sollen weitere Klarheit bringen. Die Untersuchungen dauern an.
Straße is Bonn soll nach Rapper benannt werden
Auf change.org wurde eine Petition ins Leben gerufen, die versucht, eine Straße in Bonn nach dem verstorbenen Musiker zu betiteln: "Wir fordern die Stadt Bonn auf, eine Straße im Stadtteil Brüser Berg nach dem verstorbenen Rapper und Unternehmer Xatar (Giwar Hajabi) zu benennen. Als Sohn der Stadt hat er kulturelle Geschichte geschrieben und vielen jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen eine Stimme gegeben", heißt es in der Beschreibung.
Die Initiatoren erklären, warum die Namensänderung wichtig ist: "Giwar Hajabi, besser bekannt als Xatar, war mehr als nur ein Rapper. Er war ein Sohn der Stadt Bonn, aufgewachsen im Stadtteil Brüser Berg, und wurde zu einer Stimme einer ganzen Generation. Durch seine Musik, sein Unternehmertum und seine sozialen Projekte – wie das Bildungsprojekt 'Goldmann Tower' – hat er vielen jungen Menschen Mut gemacht, neue Wege zu gehen." Anschließend heißt es weiter: "Wir fordern die Stadt Bonn auf, Xatar posthum zu ehren – durch die Benennung einer Straße, eines Platzes oder eines öffentlichen Ortes in seinem Heimatstadtteil Brüser Berg."
Bisher wurden mehr als 3.100 Unterschriften gesammelt.
Xatar meldete Privatinsolvenz an
Inzwischen wurde bekannt, dass der 43-Jährige kürzlich Privatinsolvenz beantragt haben soll. Wie einem Bericht der Bild zu entnehmen ist, soll der Rapper den Antrag selbst gestellt und die Restschuldbefreiung beantragt haben.
Die deutsche Musikszene ist von den traurigen Nachrichten erschüttert. Rap-Kollegen teilen auf Instagram ergreifende Worte und verabschieden sich von dem Star.
Große Trauer im Netz
Rapper Fler veröffentlichte auf Instagram einen Beitrag und bestätigte den Tod seines Kollegen: "Mein Beileid an die Familie und an die Freunde! Eine wahre Deutschrap-Legende ist von uns gegangen. Ich bin sehr traurig darüber, dass wir uns nie im echten Leben kennengelernt haben", schrieb der ergriffene Musiker. "Für mich war Xatar einer der größten in diesem Land. Welcher Rapper konnte so viel Style, Ästhetik, realen Hip-Hop und Gangster-Attitüde verkörpern…? Ich hoffe da, wo du jetzt bist, geht es dir besser! Mein Beileid nochmal an die Familie und Freunde!"
"Möge Gott dir gnädig sein", teilte Musiker Manuellsen unter einem Foto des Verstorbenen auf Instagram. "Ich konnte es nicht glauben und habe gehofft, dass es ein Gerücht ist. Rest in Power", postete DJ Roozbeh Farhangmehr (Rooz Lee) in einer Instagram-Story, in der er ein Foto mit Xatar geteilt hat.

Zwischen Musik und Goldraub
Giware Hajabi, wie Xatar mit bürgerlichem Namen hieß, war nicht nur für seine Hits wie "Nr. 415", "Alles oder Nix" oder "Balla" bekannt, sondern auch für seinen spektakulären Goldraub. Der Musiker mit iranischen Wurzeln stieg Ende der 90er-Jahre in das Rapbusiness ein und gründete 2007 sein erstes Plattenlabel "Alles oder Nix Records". 2009 raubte er mit einem Komplizen einen Goldtransporter aus und erbeutete Ware im Wert von 1,7 Millionen Euro.
Damit floh er in den Irak, doch kurze Zeit später wurde er wieder nach Deutschland abgeschoben. 2011 wurde der Rapper wegen schweren Raubes, Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. 2014 wurde er frühzeitig aus der Haft entlassen.