Wolfsspinne in Österreich am Vormarsch: So kommt sie nicht ins Haus

Wolfsspinnen mit Babys auf dem Rücken: Viele Berichte auch in Österreich.
Mehrere Sichtungen von Wolfsspinnen verunsichern zahlreiche Österreicher. Sind diese gefährlich und wie halt ich sie mir vom Leib?

Mit dem Einzug des Herbstes beginnt die Hochsaison für Spinnen in Mitteleuropa – auch für die sogenannte Wolfsspinne. Auf Social Media berichten derzeit zahlreiche Menschen von Begegnungen mit den Spinnen, die vor allem wegen ihrer gruseligen Augen furchteinflößend wirken. 

Augen leuchten im Dunklen

Je nach Art erreicht die Wolfsspinne (Lycosidae) eine Körperlänge von etwa ein bis drei Zentimetern, mit den langen Beinen erscheint sie jedoch deutlich größer. Ihr Körper ist meist braun, grau oder schwarz gefärbt und oft mit einer dezenten Musterung versehen, die sie perfekt tarnt. Besonders auffällig sind ihre Augen: Insgesamt acht Stück, angeordnet in drei Reihen. Zwei davon, die großen Mittelaugen, sitzen prominent vorne am Kopf und reflektieren Licht, sodass die Spinne im Schein einer Taschenlampe förmlich zurückleuchtet.

"War riesig"

Auf Facebook schilderten zahlreiche User aus ganz Österreich ihrer Spinnenbegegnungen: "Ich hab sie im Flur gesehen, sie war riesig - schätzt mal so groß wie mein Daumen. Die Augen haben im Licht richtig geglänzt", so ein Nutzer aus Niederösterreich. "Im ersten Moment hatte ich Angst, aber dann fand ich es faszinierend, wie schnell sie sich bewegt", so eine Userin aus Oberösterreich. "Im Keller hat sie sich zwischen alte Kartons verkrochen. Ich hab sie vorsichtig mit einem Glas eingefangen und rausgetragen - wo sie ja hingehört". 

Wolfsspinnen auch in Österreich heimisch

Wolfsspinnen sind eine weit verbreitete Spinnenfamilie mit hunderten Arten weltweit. Anders als Netzspinnen bauen sie kein Fangnetz, sondern jagen aktiv am Boden – ähnlich wie Wölfe, was ihnen deshalb auch ihren Namen einbrachte. Auch in Österreich sind mehrere Arten heimisch. Sie leben bevorzugt in Gärten, Wiesen, Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Flächen, können aber zur kühleren Jahreszeit auch den Weg in Wohnungen finden.

Ist ein Biss der Wolfsspinne gefährlich? 

Die gute Nachricht: Für den Menschen sind Wolfsspinnen weitgehend harmlos. Ihr Biss ist selten und in der Regel nicht gefährlicher als ein Bienenstich – höchstens schmerzhaft und lokal gerötet. Allergische Reaktionen sind sehr selten, sollten sie aber doch auftreten sollten Betroffene Ruhe bewahren und abgestuft reagieren:

  • Bissstelle kühlen: mit einem kalten Waschlappen oder Kühlpack (nicht direkt auf die Haut, immer mit Stoff dazwischen).
  • Hochlagern: wenn möglich, das betroffene Körperteil etwas hochlegen, um die Schwellung zu reduzieren.
  • Antihistaminikum: Bei stärkerem Juckreiz oder Schwellung kann ein handelsübliches Antihistaminikum helfen (z. B. Tabletten oder Salbe).
  • Bekannte Allergie gegen Insektenstiche: In diesem Fall, sollte man möglichst schnell die Notaufnahme aufsuchen.

Tipps, um Wolfsspinnen fernzuhalten

Wer die Tiere lieber nicht in der Wohnung antreffen möchte, kann ein paar einfache Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • Fenster und Türen abdichten: Insektennetze und Dichtungen verhindern das Eindringen.
  • Keller und Lagerräume aufräumen: Weniger Versteckmöglichkeiten bedeutet weniger Spinnen.
  • Außenbeleuchtung reduzieren: Licht zieht Insekten an – und damit auch Spinnen.
  • Regelmäßig saugen und wischen: Spinnennetze und potenzielle Beute werden so entfernt.
  • Sanft umsiedeln: Findet man eine Spinne im Haus, genügt meist ein Glas und ein Stück Karton, um sie lebend nach draußen zu setzen.

Wolfsspinnen sind übrigens überaus nützlich, denn sie fressen Fliegen, Gelsen, Käfer und andere kleine Insekten. Sie tragen somit zur natürlichen Schädlingskontrolle bei.

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